Hamburg/Lüneburg . Großrazzia im Großraum Hamburg: Schaden in Millionenhöhe, zwei Verdächtige verhaftet, der Jüngste ist erst 17.
160 Landes- und Bundespolizisten haben am Mittwochmorgen im Zuge der Ermittlungen wegen zahlreicher Fahrkartenautomaten-Sprengungen im Großraum Hamburg mehrere Wohnungen in der Region durchsucht. Es wurden zwei Haftbefehle vollstreckt. Das teilten die Staatsanwaltschaft Stade, die Polizeidirektion Lüneburg und die Bundespolizeidirektion mit.
Dem Einsatz waren monatelange Ermittlungen einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Hamburg und der Zentralen Kriminalinspektion (ZKI) Lüneburg unter Leitung der Staatsanwaltschaft Stade vorausgegangen.
Acht Verdächtige sollen 49 Automaten gesprengt haben
Gegen acht Personen aus dem Raum Hamburg besteht demnach „der Verdacht des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit schwerem Bandendiebstahl und Sachbeschädigung“. Die 17 bis 29 Jahre alten Männer seien tatverdächtig, in den vergangenen Monaten 49 Fahrausweisautomaten mittels sogenannter illegaler Polenböller in den Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und in der Freien und Hansestadt Hamburg aufgesprengt und die Geldkassetten entwendet zu haben.
Die Tatobjekte lagen weit auseinander. So wurden unter anderem Fahrausweisautomaten in den schleswig-holsteinischen Kreisen Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Segeberg und Stormarn, in der Stadt Lübeck, in den Niedersächsischen Landkreisen Cuxhaven, Dannenberg, Harburg, Heidekreis, Lüneburg und Stade, vorrangig aber im Großraum Hamburg angegangen.
Der Schaden beläuft sich insgesamt auf 1,4 Millionen. Das Amtsgericht Stade hatte auf Grundlage der bisherigen Ermittlungsergebnisse gegen zwei Beschuldigte einen Untersuchungshaftbefehl sowie für acht Wohnungen in Hamburg und eine Wohnung in Schleswig-Holstein Durchsuchungsbeschlüsse erlassen, die am Mittwoch vollstreckt worden sind.