Hamburg . Zuschüsse von insgesamt 24 Millionen Euro sollen Umstellung auf CO2-armes Wirtschaften in Hamburg stärken.

Der rot-grüne Senat will Unternehmensprojekte, die die Energiewende vorantreiben, künftig finanziell unterstützen. Im Rahmen eines neuen Förderprogramms „Energiewende in Unternehmen“ werden laut Umwelt­behörde dafür bis 2020 insgesamt 24 Millionen Euro an Fördermitteln in Hamburg vergeben. Mit dem von der EU stammenden Geld sollen „Energiewende-Projekte gefördert werden, mit denen Betriebe Energie effizienter und flexibler einsetzen und Energiekosten dauerhaft senken können“, so die Umweltbehörde.

„Wir nehmen die nächste Stufe der Energiewende in Angriff. Hamburg will hier Vorreiter sein“, sagte der grüne Umweltsenator Jens Kerstan dem Abendblatt. „Der Anteil erneuerbarer Energie wächst, jetzt geht es darum, den Verbrauch und die Produktion in Einklang zu bringen.“

Das neue Förderprogramm biete „Hamburger Firmen die Möglichkeit, Teil der Energiewende zu werden und direkt zu profitieren“, so Kerstan. „Wir bieten Beratung und Fördergelder und rechnen mit einem großen Interesse der Wirtschaft.“

Bedingungen für eine Teilnahme an dem Förderprogramm sind die Reduzierung der CO2-Emissionen durch das Projekt, das außerdem zu einer „Flexibilisierung des Energieverbrauchs oder der Energieeigenerzeugung eines Unternehmens beitragen“ müsse, so die Behörde. Mögliche technische Lösungen dafür seien Wärmepumpen, Abwärmenutzung oder Strom- und Wärmespeicher. Unterstützt werde auch die „unternehmensübergreifende Nutzung von Abwärme oder Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen)“, etwa in Wärmenetzen. „Wer in Regelungstechnik zur strommarktorientierten Steuerung vorhandener Produktions- oder Gebäudetechnikanlagen oder zur Einbindung seiner Anlagen in ein virtuelles Kraftwerk investieren möchte, sollte sich das Programm ebenfalls genauer ansehen“, so die Behörde.

Dabei hat der Senat offenbar auch das Ziel, Industrieunternehmen dazu anzuspornen, Abwärme aus eigenen Produktionsprozessen der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. „Unterstützt werden können auch Investitionen von Unternehmen, die industrielle Abwärme für Wärmenetze außerhalb der eigenen Unternehmensgrenzen erschließen“, heißt es.

In einem weiteren Bestandteil des Förderprogramms soll die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) künftig im Auftrag der Umweltbehörde auch „Beratungsleistungen für den Aufbau eines zertifizierungsfähigen Energiemanagementsystems“ unterstützen. In vielen Unternehmen gebe es „Potenziale, den Energiebedarf von Maschinen und den Betrieb von Energiequellen zu verbessern“.

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) stellt Hamburg für die Förderperiode von 2014 bis 2020 laut Behörde rund 55 Millionen Euro zur Verfügung, um Investitionen in Wachstum und Beschäftigung zu stärken. 24 Millionen Euro davon fließen nun in das neue Förderprogramm, das vor allem die „Vermeidung von CO2-Emissionen und die Umstellung auf eine CO2-arme Wirtschaft“ zum Ziel hat.

Interessierte Unternehmen finden detaillierte Informationen zu dem Förderprogramm unter www.hamburg.de/energieflexibel.