Hamburg. Pfandhaus war eines von 20 Objekten in und außerhalb Hamburgs, an denen Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt wurden.

Razzia im Pfandhaus Lombardium an der Burchardstraße. Am Dienstagmittag fuhren Einsatzkräfte der Polizei vor. „Wir ermitteln wegen des Verstoßes gegen das Kreditwesen und bandenmäßigen Anlagebetrugs“, sagt Nana Frombach, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg. Das Pfandhaus in der Innenstadt war eines von 20 Objekten in und außerhalb Hamburgs, an denen 52 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt wurden. Ermittelt wird gegen sieben Beschuldigte.

Das Pfandhaus Lombardium ist ein Pfandhaus für Luxusgüter. Dort kann man teure Uhren, Antiquitäten und auch Oldtimer versetzen. Dafür zahlt man Zinsen und Gebühren. Das Geld, das vom Pfandhaus für die Luxusgüter leihweise vergeben wurde, stammt von Anlagefirmen. Diese hatten große Summen von Privatanlegern eingesammelt. Dafür war den Anlegern eine für die heutige Null-Zins-Zeit üppige Rendite in Höhe von sechs Prozent versprochen worden.

Bereits im Februar beschäftigte sich die Verbraucherzentrale mit dem Pfandhaus und den Beteiligungsgesellschaften, nachdem es Ankündigungen gegeben hatte, dass sich die Gewinnausschüttung und Rückzahlung von Einlagen verzögern würden. Mittlerweile beschäftigen sich auch Anwälte der Anleger mit dem Fall. Bereits Anfang Mai hatten Juristen von Verlusten für Anleger um die 80 Millionen Euro gesprochen.