Berlin/Hamburg. Das Treffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer soll am 7. und 8. Juli auf dem Hamburger Messegelände stattfinden.
Das Gipfeltreffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) kehrt im nächsten Jahr nach Deutschland zurück. Als Termin nannte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag den 7. und 8. Juli 2017. Der Gipfel soll in Hamburg auf dem Messe-Gelände stattfinden. Seibert sagte, das Gelände erfülle alle „logistischen und sicherheitstechnischen Anforderungen“ für ein solches Treffen.
Rund 6000 Teilnehmer werden erwartet
Nach Abendblatt-Informationen sollen dafür Umbauten vorgenommen werden, um den Zugang zum Tagungsgelände zu sichern und steuern zu können. Zunächst wurde geprüft, auch temporäre Bauten auf dem Rathausmarkt zu errichten. Dies wurde aber verworfen. Im Rathaus soll mindestens eine Zusammenkunft der Regierungschefs stattfinden.
Um die Sicherheit der mindestens 6000 Teilnehmer zu gewährleisten sollen rund 9000 Polizisten eingesetzt werden. Die Planungen stehen jedoch noch am Anfang. „Wir haben hier mit Sicherheit eine Herkulesaufgabe vor uns“, heißt es in Sicherheitskreisen. Im Gegensatz zu vielen bisherigen Gastgeberstädten verfügt Hamburg über eine sehr eng bebaute Innenstadt. Nach Abendblatt-Informationen wird geprüft, ob sich Bausteine des Sicherheitskonzepts für Olympia übernehmen lassen – dies betrifft die Sicherung der Hotels, Videoüberwachung und die Personalstärke. Zu Kosten machte Regierungssprecher Seibert am Freitag keine Angaben.
Linke kritisiert "Heimlichtuerei"
Die Bürgerschaftsfraktion der Linken kritisiert unterdessen, dass die Regierungen in Berlin und Hamburg jede Auskunft über die Vorbereitungen und Durchführung des Gipfels verweigern würden - angeblich weil der Planungsstand noch nicht soweit sei. „Die Regierungen schließen die Menschen von der G20-Planung aus, das kennen wir so ähnlich ja schon von Olympia“, erklärt Sabine Boeddinghaus, Vorsitzende der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Es bleiben quasi alle Fragen offen: Kosten, Bedingungen und nicht zuletzt das Sicherheitskonzept werden unter Verschluss gehalten. Senat und Bundesregierung müssen diese Fragen beantworten.“
Die Bundesrepublik übernimmt den G20-Vorsitz zum Jahreswechsel von China. Vor dem Treffen in Hamburg ist im September 2016 noch ein G20-Gipfel in der chinesischen Millionenstadt Hangzhou (China) geplant. Der G20 gehören zudem noch Argentinien, Australien, Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, die Türkei und die USA an. Regelmäßig vertreten ist bei den Gipfeln auch die EU.