Hamburg. Seit Jahresbeginn sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg. Agentur für Arbeit rät Abiturienten, eine Ausbildung zu machen.

Der Wachstumsmotor Hamburg fährt immer mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit. Auch im Mai 2016 ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken. Damit wurde bereits zum fünften Mal der jeweilige Monatswert des Vorjahres unterschritten – seit Anfang des Jahres hält dieser Trend an.

Im Mai waren 70.694 Menschen in Hamburg arbeitslos gemeldet, 1245 weniger als im April (-1,7 Prozent) und 2830 weniger als im Mai 2015 (-3,8 Prozent). Das gab Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Hamburg, im aktuellen Arbeitsmarktbericht bekannt.

Arbeitslosenquote sinkt auf 7 Prozent

Die Arbeitslosenquote liegt bei genau sieben Prozent. Im April lag sie bei 7,2 Prozent, vor einem Jahr noch bei 7,4 Prozent. „Der Vergleich zum Vormonat beschreibt für jede Arbeitsmarktgruppe eine positive Entwicklung“, sagt Fock. So sei die Zahl der unter 25-Jährigen ohne Arbeit um 131 (-2,4 Prozent) gesunken, die der Arbeitslosen ab 50 Jahren um 171 (-0,8 Prozent). Auch die Langzeitarbeitslosen (-1,1 Prozent) und Menschen mit Behinderung (-2,8 Prozent) haben demnach von der positiven Lage auf dem Hamburger Arbeitsmarkt profitiert.

Für mehr Beschäftigung sorgten zuletzt die Wirtschaftsbereiche der technischen Dienstleistungen (+3500 Beschäftigte), das Gastgewerbe (+2000), Verkehr/Lagerei (+2500) oder Heime/Sozialwesen (+3100).

Ausländerarbeitslosigkeit steigt leicht

Die Arbeitslosenquote ist weiterhin im Bezirk Eimsbüttel am niedrigsten (4,8 Prozent), am höchsten in Hamburg-Mitte mit 9,4 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist jedoch in allen Bezirken gesunken. Bedingt durch die Flüchtlingskrise ist die Ausländerarbeitslosigkeit um zwei Prozent gestiegen. Betroffen sind vor allem Afghanen und Eritreer.

Den Arbeitssuchenden stehen aktuell 14.946 Arbeitsplätze zur Verfügung. Gleichzeitig sind 33.004 Fachkräfte auf der Suche nach einer Anstellung. Auch Ausbildungsstellen sind in Hamburg noch zahlreich vorhanden. 4434 Plätze sind frei, demgegenüber stehen 4625 Bewerber, die noch eine Lehrstelle suchen.

Fock: „Abiturienten müssen nicht studieren“

„In den letzten sieben Wochen vor den Sommerferien ist noch vieles möglich, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen“, sagt Fock. „Die Hamburger Wirtschaft sucht Nachwuchstalente und möchte diese fachlich ausbilden.“ Er weist darauf hin, dass Abiturienten nicht unbedingt studieren müssten. Eine frühe Berufsausbildung sei vielfach das Fundament, um später eine Führungsposition zu erreichen.

„Jedes Jahr haben etwa 9000 Hamburger Schüler die Qual der Wahl. Der Wunsch, ein Studium zu absolvieren, ist ungebrochen hoch und nicht in Frage zu stellen“, so Fock. Doch eine Tatsache sei, dass die Zahl der Studienabbrecher bundesweit bei etwa 28 Prozent liege, in einigen Fachgebieten sogar bei etwa 50 Prozent. „Problematisch für jeden einzelnen Studenten, der wertvolle Zeit investiert hat und praktisch ohne Ergebnis und Abschluss einen Neuanfang realisieren muss. Für einen Großteil der abgehenden Schüler ist daher der Berufseinstieg über eine klassische aber anspruchsvolle Berufsausbildung überschaubarer, verbindlicher und einfacher zu realisieren“, erklärt Fock.

Um Hamburger Abiturienten für eine Ausbildung zu gewinnen, werden auf der Ausbildungsmesse „Abi-up“ Angebote von 45 Unternehmen vorgestellt. Die Veranstaltung findet am 22. Juni in der Beruflichen Schule für Medien und Kommunikation statt. Hier gibt es weitere Informationen zu „Abi-up“.