Ohlsdorf. Doch auch die wenigen wenigen Fälle können zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen. Wie aktuell an der Fuhlsbüttler Straße.

Die letzten Arbeiten nach dem Wasserrohrbruch an der Fuhlsbüttler Straße stehen vor dem Abschluss. Voraussichtlich am Freitagnachmittag wird die Straßensperrung wieder aufgehoben. Derzeit kühlt der neue Asphalt aus. Zuvor haben Bauarbeiter das 1921 verlegte Wasserrohr auf einer Länge von sechs Metern ausgetauscht.

Auch wenn die Auswirkungen von Wasserrohrbrüchen auf den Verkehr in der Regel groß sind: Die Zahl dieser unvorhergesehenen Ereignisse sinkt in den vergangenen Jahren stetig. Vor 20 Jahren zählte Hamburg Wasser 1048 Rohrbrüche. 2015 waren es nur noch 349 – also ein Rückgang um fast zwei Drittel. Der Grund für den Rückgang: Bis in die 70er-Jahre hat Hamburg viel in den Ausbau des Trinkwassernetzes investiert. „Und seit den 90er-Jahren konnten wir den Schwerpunkt auf die Netzerhaltung legen“, sagt Ole Braukmann, Sprecher von Hamburg Wasser.

Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Trinkwassernetz:

Wie lang ist das Trinkwassernetz in Hamburg?
5315 Kilometer

Wie alt sind die Rohre im Durchschnitt?
Etwas mehr als 41 Jahre.

Wie kommt es zu Rohrbrüchen?
Häufige Ursache ist eine mechanische Belastung der Leitung. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Eine saisonale Häufung von Rohrbrüchen gibt es im Winter, wenn strenger Frost in den Boden gelangt dieser wieder taut. Das bringt Bewegung ins Erdreich, wodurch die Rohre belastet werden. Eine weitere Ursache ist die Belastung durch den Straßenverkehr. Vor allem an Kreuzungen stark befahrener Straßen übertragen sich Schwingungen etwa durch anhaltende und anfahrende Lkw auf die darunter liegenden Leitungen. Natürlich können auch altersbedingte Verschleißerscheinungen, etwa durch Lochfraß, zu Rohrbrüchen führen.

Woraus sind Trinkwasserleitungen hergestellt?
Es gibt Trinkwasserleitungen aus Stahl, Gusseisen und Polyethylen.

Wie hoch ist der Druck in der Leitung?
Der Druck schwankt abhängig von der Geländehöhe zwischen 3,5 und 10 bar.

Wie viel investiert Hamburg Wasser in das Netz?
Derzeit sind es jährlich rund 140 Millionen Euro in Netze und Anlagen. Von 2020 an werden es wegen des erwar­teten Bevölkerungswachstums rund 160 Millionen Euro sein.

Werden die Leitungen grundsätzlich ausgetauscht, wenn sie ein bestimmtes Alter haben?
Nein. Die Lebensdauer einzelner Leitungen ist sehr unterschiedlich. Einige Rohre brechen nach 50 Jahren, andere dagegen halten sogar länger als 150 Jahre.