Hamburg. Es gibt Streit um die Finanzierung des Vertrags für die Jahre 2017/2018. Die dritte Verhandlungsrunde wurde abgebrochen.

Wie viel Geld braucht der organisierte Sport, um seine sozialpolitischen Aufgaben zu erfüllen? Der Hamburger Sportbund (HSB) fühlt sich angesichts wachsender gesellschaft­licher Anforderungen (Inklusion, Integration) von der Stadt nicht ausreichend finanziert.

Die Stadt wiederum sieht den HSB mit ausreichend Mitteln ausgestattet, der laufende Sportfördervertrag für die Jahre 2015/2016 sei in Anbahnung der Olympiabewerbung ein Abschluss auf hohem Niveau gewesen.

Stehen sich solche Standpunkte gegenüber, lässt es sich trefflich streiten. Und das tun HSB und Stadt seit Beginn der Verhandlungen über die Folgevereinbarungen für 2017/2018. Die dritte Verhandlungsrunde im Sportamt am Schopenstehl (Altstadt) wurde schließlich abgebrochen, weil keine Bewegung in die Gespräche kam. Die Stadt war bereit, zusätzlich 150.000 Euro für die Flüchtlingsarbeit der Vereine bereitzustellen. Andere Positionen sollten auf dem Stand der vergangenen Jahre fortgeschrieben werden – ohne Inflationsausgleich.

Der bisherige Sportfördervertrag hat ein Volumen von 8,1 Millionen Euro. Kommt es zu keiner Einigung, läuft er die nächsten beiden Jahre weiter, wenn keine Seite ihn bis zum 30. Juni kündigt. Das HSB-Präsidium wollte am 28. Juni auf seiner Hauptversammlung über das Verhandlungsergebnis abstimmen lassen. Der Zeitplan ist jetzt in Gefahr. Um seine Aufgaben zu erfüllen, brauchte der Sportbund zuletzt seine Rücklagen auf.

Die Vereine fordern mehr Geld für die Sanierung vereinseigener Anlagen (zuletzt 1,9 Millionen Euro pro Jahr, davon 900.000 aus dem Sportfördervertrag), die 54 Fachverbände möchten ihren Gesamtetat von 1,175 Millionen Euro um jährlich 500.000 Euro aufgestockt wissen und verlangen 300.000 Euro mehr für die Bezahlung von Trainern und trainingsbegleitenden Maßnahmen (bisher 418.3000 + 155.000 Euro). Eine Einigung in diesen Punkten scheint unwahrscheinlich.