Barmbek-Nord. Das mögliche Tatmesser soll bereits sichergestellt worden sein. Der Lebensgefährte der Frau wurde vergangene Woche verhaftet.
Nach dem Fund einer Frauenleiche in einem Koffer in einem Mehrfamilienhaus in Barmbek-Nord gehen die Ermittler davon aus, dass das Opfer an einem Stich ins Herz starb. Ein mögliches Tatmesser sei in der Wohnung ihres Lebensgefährten sichergestellt worden und werde untersucht, sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach am Mittwoch dem Abendblatt. Reno G., 50, war am Donnerstag vergangener Woche festgenommen worden. Er hatte die Polizisten in seiner Wohnung in einem Haus an der Tischbeinstraße zu der Leiche der Frau im Koffer geführt. Am Freitag erließ das Gericht Haftbefehl. Reno G. befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Nach Erkenntnissen der Rechtsmediziner starb die 49 Jahre alte Berlinerin bereits am 8. Mai. Die Mordkommission verdächtigt zwar Reno G., die Frau getötet zu haben. Doch die Ermittler können nicht ausschließen, dass sie sich selbst das Leben nahm und dass der mit der Situation möglicherweise überforderte Mann ihre Leiche im Koffer ablegte. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte Frombach.
Viel spricht für ein Beziehungsdrama. Ein Nachbar hatte dem Abendblatt berichtet, dass es immer wieder zum Streit in der Wohnung gekommen sei. Zudem habe der Mann wohl häufig Alkohol konsumiert. Die Frau wohnte schon länger bei dem gebürtigen Rostocker, gemeldet war sie in der Tischbeinstraße aber nicht.