Frankfurt. Das Institut muss an eine Zweckgesellschaft der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein eine Zahlung von 260 Millionen Euro leisten.

Die EU-Kommission hat den geplanten Umbau der HSH Nordbank abschließend genehmigt und die Auflagen für das Geldhaus dabei noch einmal verschärft. Das Institut muss an eine Zweckgesellschaft der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, in die faule Kredite übernehmen soll, eine Einmalzahlung von 260 Millionen Euro leisten, wie die HSH am Montag mitteilte. Die Bank will diese Zahlungen noch im Jahresabschluss 2015 verarbeiten. Er soll am 9. Juni präsentiert werden.

Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein, denen die HSH mehrheitlich gehört, hatte sich mit der EU bereits im Oktober auf die Eckdaten des Umbaus geeinigt. Das Geldhaus, das unter der Krise in der Schifffahrt leidet, wird faule Kredite mit einem Volumen von bis zu 6,2 Milliarden Euro in die Zweckgesellschaft der Länder auslagern. Zudem kann sie weitere Portfolien von zwei Milliarden Euro am Markt verkaufen. Die verbliebene HSH muss dann bis Ende Februar 2018 verkauft oder abgewickelt werden. Diese Frist kann um sechs Monate verlängert werden, wenn sich die Umsetzung des Plans aus Gründen verzögert, für die die Länder nicht verantwortlich sind.

„Der Zeitplan ist anspruchsvoll und die Kommission hat bei der detaillierten Ausarbeitung noch einmal sehr genau hingesehen“, sagte HSH-Chef Constantin von Oesterreich. „Der Eigentümerwechsel ist damit nicht einfacher geworden.“ Investmentbanker gehen davon aus, dass die HSH für asiatische Geldhäuser interessant seien könnte. Diese haben ihren Marktanteil in der Schiffsfinanzierung zuletzt ausgebaut, in Südkorea und China sind große Werften beheimatet.

HSH kann sich Verkauf vorstellen

Die HSH selbst kann sich auch einen Verkauf innerhalb Deutschlands vorstellen. Im Oktober hatte sie erklärt, die Suche nach einer neuen Eigentümerstruktur könne „selbstverständlich auch unter Mitwirkung anderer Landesbanken geschehen“. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), der Sparkassen und Landesbanken vertritt, begrüßte die Entscheidung der EU-Kommission. „Die Zusammenarbeit zwischen dem Institut mit dem DSGV wird im Verbund weiterhin unverändert stattfinden.“

Die vier großen Landesbanken LBBW, BayernLB, NordLB und Helaba haben zwar deutlich gemacht, dass sie kein Interesse an einer Übernahme der kompletten HSH haben. Sollte bis 2018 kein Käufer aus dem privaten Sektor zugreifen, wird es nach Einschätzung von Insidern aber Bemühungen geben, eine Lösung innerhalb der öffentlich-rechtlichen Finanzbranche zu finden.