Hamburg. Nahezu doppelt so viele Wohnungen wie in den vorigen Jahren sind geplant. Unklarheit gibt es in Bezug auf ein wichtiges Gutachten.
In Hamburg sollen künftig 10.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden. Das gab Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, am Dienstag bei der Fachkonferenz "Wohnen in Hamburg 2030" bekannt. Dort diskutierten unter anderem 200 Stadtplaner, Architekten und Vertreter der Wohnungswirtschaft darüber, wie das Ziel erreicht werden kann.
Bislang hatte sich der Senat die Zielmarke von 6000 neuen Wohnungen pro Jahr gesetzt, ein Drittel davon sozial gefördert. Die Zahl letzterer soll laut Stapelfeldt auf mindestens 3000 steigen.
Der Stand des Gutachtens ist unklar
Ungeachtete der Ankündigung der Senatorin ist die Neuauflage des Bündnisses für das Wohnen nach Angaben eines Sprechers der Behörde noch immer nicht unterzeichnet. Die Neuauflage, die zwischen Wohnungswirtschaft und Senat ausgehandelt wurde und die Grundlage für die Festsetzung von 10.000 neuen Wohnungen und deren Nutzung ist, sei aber eigentlich unterschriftsreif. "Es kann jeden Tag soweit sein", sagte der Sprecher am Dienstag. Alle seien guter Hoffnung. "Die Bündnisvereinbarung ist auf der Zielgeraden."
Entscheidend für die Neuauflage des Bündnisses ist ein Gutachten, das der Senat erstellen lassen will. Es geht darin um die Frage, ob die Wohnungsnot tatsächlich in allen Hamburger Stadtteilen groß ist. Die Wohnungswirtschaft hatte dies bezweifelt. Unklar ist, wie es um das Gutachten derzeit steht. Nach wie vor scheint es in diesem Punkt Uneinigkeiten zu geben. Der Behördensprecher: "Es geht um die Art und Weise des Gutachtens."
Verdichten und neue Siedlungsräume schaffen
Stapelfeldt erklärte, der Senat verfolge eine Doppelstrategie. Unter der Überschrift „Mehr Stadt in der Stadt“ gehe es um Wachstum in den bestehenden Quartieren durch Schließen von Baulücken und maßvolle Verdichtung. Dazu gehöre auch, künftig höher und vielgeschossiger zu bauen − „orientiert an der Kulisse der Gründerzeit“, sagte Stapelfeldt.
Die Senatorin will den neuen Wohnraum aber nicht nur durch Verdichtung durchsetzen. Die Behörde habe die äußeren Stadtregionen als Siedlungsräume im Blick. Es gelte, ein Flächenpotenzial in der Größenordnung von 150.000 Wohneinheiten zu identifizieren und dafür Schritt für Schritt Planrecht zu schaffen und Baureife herzustellen.