Hamburg. Die Hamburger Hochbahn plant verschiedene Varianten in mehreren Stadtteilen. Bürger sollen sich nun an den Planungen beteiligen können.

Die Hochbahn hat ihre Planungen zum Bau der U 5 konkretisiert und angekündigt, jetzt in die Bürgerbeteiligung zu gehen. Es geht um die genaue Lage der Bahnhöfe des ersten Bauabschnitts zwischen Bramfeld und New-York-Ring (City Nord). Im Juli will die Hochbahn auf „Tournee“ durch die Stadtteile gehen und die Anregungen der Bürger aufnehmen. Genaue Termine stehen noch nicht fest.

Parallel dazu soll die Vorentwurfsplanung anlaufen, mit der die Hochbahn Ende 2018 in das Genehmigungsverfahren (Planfeststellung) gehen will. Im Idealfall würde es bis 2020 Baurecht schaffen, sodass nach Ausschreibung und Auftragsvergabe der Bau 2021 beginnen könnte.

Gegraben werden soll unterirdisch im Schildvortriebsverfahren, beginnend am Alsterdorfer Gleisdreieck. Offene Baugruben wird es deshalb nur an den Bahnhöfen und den Notausstiegen geben. Das hält die Auswirkungen des Baus an der Oberfläche gering. Für die beiden Gleise werde eine große Röhre gebohrt, nicht zwei kleine wie bei der U 4 Richtung HafenCity.

Gibt es einen Bahnhof Bramfelder Chaussee?

In Bramfeld sind vier Varianten angedacht. Die Vorzugsvariante der Hochbahn legt den Bahnhof unter den Bramfelder Dorfplatz, wobei die Gleise beieinander gelassen und die Bahnsteige außen angeordnet sind. Das hält die Baugrube kleiner als ein Mittelbahnsteig, für den die Gleise verschwenkt werden müssten, und rettet so wertvolle Bäume.

Alternative Standorte wären der Bramfelder Marktplatz, der gerade erst hergerichtet wurde, für den Wochenmarkt gebraucht und von den Bramfeldern gut angenommen wird. Möglich wäre auch ein Bahnhof Bramfelder Chaussee, der aber aufgrund der nötigen offenen Baugrube an der Haltestelle über einen längeren Zeitraum voll und auf Jahre halbseitig gesperrt werden müsste. Hinter dem Bahnhof soll in Richtung Osten eine unterirdische Abstellanlage für Züge entstehen, die voraussichtlich einen Notausstieg braucht und damit eine zweite Baugrube nötig macht.

In Steilshoop kollidiert die von der Hochbahn favorisierte Haltestelle am Schreyerring direkt vor dem Einkaufszentrum mit dem gerade in Planung befindlichen zentralen Marktplatz. Sein Bau soll Anfang 2017 starten und knapp vier Millionen Euro kosten. Der Platz müsste für den Haltestellenbau aufgerissen und anschließend wieder hergerichtet werden.

Erste Einwände der Wohnungswirtschaft empfehlen deshalb ein Ausweichen zur Gründgensstraße, wo auch der Anschluss an die Buslinien leichter zu bewerkstelligen wäre. Die Gründgensstraße erschließt im direkten Umkreis 12.000 Einwohner, der Schreyerring 13.000. Die Variante mit zwei Bahnhöfen in Steilshoop ist praktisch ausgeschieden, sie erschließt nur rund 3000 Einwohner mehr als der Schreyerring, produzierte aber Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich.

Den in Steilshoop immer wieder kursierenden Gerüchten über bereits existierende unterirdische Vorratsbauten für die in den 1970er-Jahren versprochene U-Bahn widersprach die Hochbahn. Die Prüfungen des Baugrunds auch in der Gründgensstraße hätten zweifelsfrei ergeben, dass keine Tunnelanlagen existieren.

Die Bauzeit des ersten Abschnitts der U 5 wird auf sechs Jahre veranschlagt, die Kosten auf 600 Millionen Euro. 2027 könnte der erste Zug rollen.