Hamburg/Erbil. Beriwan Al-Zin saß seit dem 22. März ohne juristischen Beistand im Frauengefängnis der nordirakischen Stadt Erbil.

Beriwan Al-Zin, die mehrere Tage lang in der nordirakischen Stadt Erbil inhaftiert war, wird am heutigen Donnerstagabend in Hamburg zurückerwartet. Wie berichtet, war die 32 Jahre alte wissenschaftliche Mitarbeiterin des Linken-Bürgerschaftsabgeordneten Martin Dolzer am Dienstag im Beisein von Mitarbeitern des deutschen Generalkonsulats freigelassen worden.

Al-Zin, die seit dem 22. März ohne juristischen Beistand im Frauengefängnis von Erbil saß, war illegaler Grenzübertritt zwischen der kurdischen Autonomieregion im Nordirak und dem Nordosten Syriens, wo ebenfalls mehrheitlich Kurden leben, vorgeworfen worden. Noch sind die Hintergründe der Festnahme der Kurdin mit deutscher Staatsangehörigkeit nicht geklärt. Möglicherweise geht es dabei auch um Differenzen zwischen den unterschiedlichen kurdischen Gruppierungen in der umkämpften Region.

„Frau Al-Zin hat in meinem Auftrag medizinisch-humanitäre Projekte in dem Gebiet vorbereitet“, sagte der Linken-Abgeordnete Dolzer, ohne nähere Details zu nennen. Der Aufenthalt der Frau, die seit Ende Januar in der Region war, wurde nach Angaben des Abgeordneten von der Linken-Fraktion finanziert. Außerdem habe sie Interviews mit Vertretern der gesellschaftlichen und ethnischen Gruppen geführt. Dabei sei es unter anderem um den Wiederaufbau der Landwirtschaft in dem in weiten Teilen zerstörten Land gegangen. Al-Zin habe zudem Menschenrechtsverletzungen durch die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) recherchiert.

Den Vorwurf, Beriwan Al-Zin stehe der militanten Kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe, wies Dolzer zurück. „Das ist völliger Unsinn“, sagte der Linken-Abgeordnete.