Hamburg. Das Hamburger Unternehmen steigert seine Erlöse um 500 Millionen Euro. In diesen Ländern ist die Gruppe besonders erfolgreich.

Die Hamburger Otto Group darf sich über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015/16 freuen. Der Handelskonzern konnte nach vorläufigen Zahlen seine Umsätze um mehr als 500 Millionen Euro auf 12,572 Milliarden Euro steigern – das entspricht einem Zuwachs von 4,3 Prozent. In Deutschland entwickelten sich die Erlöse mit einem Plus von 5,5 Prozent sogar noch besser.

Beim Blick über die Landesgrenze hinaus fällt die Entwicklung dagegen unterschiedlich aus. In Nord- und Südamerika sowie in Großbritannien legten die Umsätze zum Teil stark zu. In Frankreich und Russland gingen die Erlöse derweil zurück. „Das zurückliegende Geschäftsjahr war ein Jahr des Umbruchs. Wir haben die Stärkung des Kerngeschäfts, den weiteren Ausbau des E-Commerce und die Bereinigung des Portfolios erfolgreich vorangetrieben und damit eine gute Basis für die nächsten Jahre gelegt“, sagte Otto-Chef Hans-Otto Schrader. Einer der wesentlichen Treiber des Geschäfts war wieder einmal der Online-Handel.

Vergangenes Jahr noch Millionen-Verlust

Zugleich ist das Unternehmen in die Gewinnzone zurückgekehrt. „Dank der guten Geschäftsentwicklung der Kernunternehmen und der erfolgreichen Lösung der meisten Problemfelder erwarte ich auch beim Vorsteuerergebnis eine deutliche Verbesserung“, sagte Schrader. Probleme im Ausland und bei einigen Einzelgesellschaften hatten der Otto Group im Geschäftsjahr 2014/15 noch einen Vorsteuerverlust von 125 Millionen Euro eingebrockt. Im Abendblatt-Interview Ende Februar hatte Schrader bereits von einem positiven Vorsteuergewinn (Ebt) für 2015/16 gesprochen.

Die Otto Einzelhandelsgesellschaft wuchs beim Umsatz weit über Plan um knapp zehn Prozent auf 2,563 Milliarden Euro. Der Modeanbieter Bonprix steigerte seine Erlöse um knapp elf Prozent auf 1,432 Milliarden Euro. Die auf Mode für ältere Menschen ausgerichtete Witt-Gruppe wuchs um vier Prozent auf 756 Millionen Euro, die Baur-Gruppe vermeldete ein Wachstum von 1,3 Prozent auf 683 Millionen Euro.

Das konzerneigene Start-up Collins, welches einst von Benjamin Otto, dem Enkel des Firmengründers, mit ins Leben gerufen wurde, steuert bereits auf die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro zu. Auch im Geschäftsjahr 2016/17 will der Konzern weltweit zulegen. „Wir sind mit viel Rückenwind ins neue Geschäftsjahr gestartet“, sagte Schrader. Man peile ein Umsatzwachstum von rund vier Prozent an und wolle die Rendite nachhaltig steigern.