Hamburg . Mit neuen Prüfinstrumenten und verstärkten Kontrollen geht der HVV gegen Schwarzfahrer und Fälscher vor. 20 Millionen Euro Schaden.

Der HVV wird künftig verstärkt Schwarzfahrer bekämpfen. Jährlich gingen den Mitgliedsunternehmen durch Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis rund 20 Millionen Euro verloren, sagt HVV-Geschäftsführer Lutz Aigner am Donnerstag bei der Vorstellung der HVV-Bilanz.

Ziel sei es, durch verstärkte Kontrollen die Einnahmeverluste weiter zu senken. Derzeit liege die Schwarzfahrerquote bei etwa 3,5 Prozent, sagte Aigner. Im vergangenen Jahr beförderte der Hamburger Verkehrsverbund (HVV), der 30 Betriebe in der Stadt und der Metropolregion vernetzt, 748,6 Millionen Fahrgäste. Das waren 1,4 Prozent mehr als 2014. Für die laufenden zwölf Monate erwartet Aigner einen Zuwachs von 2,2 Prozent. „Trotz deutlich gesunkener Kraftstoffpreise, zunehmendem Fahrradverkehr und stagnierender Schülerzahlen fahren immer mehr Menschen in und um Hamburg mit dem ÖPNV.“

HVV-Prüfmarathon für 2016 geplant

Das schlug sich auch in den Fahrgeld-Einnahmen nieder: Sie stiegen 2015 um 3,9 Prozent auf rund 785 Millionen Euro. Rund 16 Millionen Euro stammten dabei aus der Tarifsteigerung von 2,6 Prozent Anfang 2015, 14 Millionen Euro aus dem Nachfragezuwachs, sagte der HVV-Geschäftsführer.

Um Fälschungen und Missbrauch von Monatskarten aufzudecken, setzt der HVV auch künftig auf Intensivkontrollen in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei. „Auch in diesem Jahr wird es wieder einen HVV-Prüfmarathon geben“, sagte Aigner. Im vergangenen Jahr seien 50 gefälschte Monatskarten sichergestellt worden. Diese bedeuteten einen jährlichen Verlust von 60.000 Euro.

Neues Programm soll Fälschungen aufdecken

Abgeleitet aus den Erkenntnissen wurde ein neues Fahrkartenpapier mit jährlich wechselnden Farben eingeführt. Zusätzlich wird ab sofort mit mehrsprachigen Plakaten vor dem Kauf gefälschter Fahrkarten gewarnt. Außerdem hat der HVV ein Programm entwickelt, mit dem bei Kontrollen die missbräuchliche Nutzung von Abo-Ersatzkarten festgestellt werden kann.

Aufgrund der gestiegenen Fahrgastzahlen nahmen die im HVV organisierten Unternehmen im vergangenen Jahr 29,5 Millionen Euro (3,9 Prozent) mehr ein. Insgesamt betrugen die Fahrgeldeinnahmen 785,2 Millionen Euro.