Hamburg. „Beitrag zur Identifikation mit Werten des Grundgesetzes“ auch für Flüchtlinge. Vorbild USA. Europaflagge soll ebenso wehen.

Flagge zeigen, ganz buchstäblich: Die Hamburger CDU ­plädiert dafür, Deutschland- und Europaflaggen an allen Schulen der Hansestadt anzubringen. Die Partei sieht dies als Beitrag zur besseren Integration von Flüchtlingen.

„Es ist zunehmend klar geworden, dass wir bei Aufnahme so vieler Menschen aus anderen Kulturkreisen mit unterschiedlichster politischer und gesellschaftlicher Vorprägung von Anfang an großen Wert auf die Vermittlung unserer deutschen und europäischen Grundwerte und unserer rechtlichen und demokratischen Grundordnung ­legen müssen“, sagte die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende und Schulpolitikerin, Karin Prien, dem Hamburger Abendblatt. Die deutsche Gesellschaft müsse sich mehr als bisher darüber klar werden, „welche Werte und Normen unser westliches Wertesystem besonders prägen“.

Diese müssten offensiver vertreten werden, so Prien. Dabei hätten Schulen eine zen­trale Aufgabe. „Wir meinen, dass die gut sichtbare Anbringung der deutschen und europäischen Flagge einen wichtigen und positiven Beitrag zur Auseinandersetzung und Identifikation mit den Werten des Grundgesetzes und der Europäischen Gemeinschaft bieten kann.“ Diese Werte seien die „Basis unserer friedlichen und offenen Gesellschaft“.

Laut Antrag, den die CDU zu diesem Thema jetzt in die Bürgerschaft eingebracht hat, hätten die Erfahrungen anderer Einwanderungsländer wie der USA gezeigt, „dass die Flaggen wie der Text und der Gesang einer Nationalhymne eine zusätzliche emotionale Identifikation bewirken können, die bei der Abwehr von Bedrohungen unserer offenen Gesellschaft helfen kann“.

Kommentar: Schulen sollten Flagge zeigen

Zwar sollen Schulen nach dem CDU-Plan nicht zum Aufhängen der Flaggen verpflichtet werden. Die Schulbehörde solle ihnen aber ermöglichen, „einen Diskussionsprozess auszulösen“, und die Flaggen beschaffen. Dazu solle die Behörde „ergänzendes Unterrichtsmaterial“ und ein Plakat anbieten, „das die Symbolik der ­Flaggen für das gesellschaftliche ­Zusammenleben erläutert“, so der Antrag der CDU.

„Ein gesunder demokratischer ­Patriotismus braucht auch in ­Deutschland positive Symbole der Identifikation“, so Prien. „Es geht nicht um Deutschtümelei oder nationalistische Überhöhung, sondern um die ­Vermittlung eines wertegebundenen Patriotismus.“