Hamburg. 15.861 Fälle von Ladendiebstahl wurden angezeigt. Aufklärungsquote liegt bei 93,1 Prozent. Doch die Statistik hat einen Haken.

Die Zahl der Ladendiebstähle ist erneut deutlich angestiegen. Nach der vorläufigen Statistik des Landeskriminalamts wurden 15.861 Fälle im vergangenen Jahr angezeigt. Das sind 1007 Fälle mehr als im Jahr 2014. Das entspricht einer Steigerung von rund 7,5 Prozent. Das ergab die Antwort des Senats auf eine schriftliche Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten David Erkalp (CDU).

Es ist die vierte Steigerung bei den Ladendiebstählen in Folge, die die Kriminalitätsstatistik der Hamburger Polizei ausweist. 2012 waren es noch 14.124 Taten, 2013 genau 14.503 Taten und im vergangenen Jahr 14.754 Ladendiebstähle gewesen, die zur Anzeige kamen. Die Aufklärungsquote betrug im vergangenen Jahr 93,1 Prozent. Sie ist nahezu identisch mit den Vorjahren.

„Die hohe Aufklärungsquote kommt dadurch zustande, dass in der Regel nur Ladendiebstähle angezeigt werden, bei denen man auch einen Täter hat“, sagt ein Beamter. „Die Zahl der tatsächlich begangenen Ladendiebstähle dürfte um ein Vielfaches höher liegen, da sie spätestens erst als Schwund bei der Inventur erahnt werden.“

Schaden von 55 Millionen Euro

Die Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, Brigitte Nolte, spricht von „einer wachsenden Be­unruhigung der Einzelhändler“. Nach einer bundesweiten Studie schätzt der Verband, dass Ladendiebe in Hamburg jährlich einen Schaden von 55 Millionen Euro anrichteten. Auf der anderen Seite wendeten die Ladenbetreiber inzwischen mehr als 30 Millionen Euro im Jahr auf, um sich mit Ladendetektiven und Sicherheitstechnik vor den Kriminellen zu schützen.

In diesem Deliktsfeld zeige sich eine „offene Flanke“ des Senats, sagt Dennis Gladiator, innenpolitischer Sprecher der CDU. „Eigentumsdelikte, egal ob Wohnungseinbruch oder Ladendiebstahl, belasten die Bürger und die Wirtschaft in Hamburg immer stärker. Das ist keine Veränderung von einer zur nächsten Statistik, sondern hier zeichnet sich ein jahrelanger Trend ab. Der Senat muss schnellstmöglich gegensteuern. “