Hamburg. Weder Grenzzäune noch eine nationale Obergrenze für die Aufnahme der Menschen könnten die Probleme lösen, sagte Heße.
Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße warnt vor einfachen Antworten in der Flüchtlingskrise. Weder Grenzzäune noch eine nationale Obergrenze für die Aufnahme der Menschen könnten die Probleme lösen, sagte Heße am Mittwoch im „Morgenmagazin“ des ZDF. „Was machen Sie, wenn der erste Flüchtling kommt, der über diese Zahl hinausgeht?“ fragte der Sonderbeauftragte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für die Flüchtlingsarbeit.
Der Umgang mit Flüchtlingen ist am Mittwoch Thema der Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen katholischen Bischöfe im baden-württembergischen Kloster Schöntal. Zu dem Studientag werden unter anderen der Hamburger Oberbürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) als Gäste erwartet.
Der Präsident des deutschen Caritasverbands, Peter Neher, sagte dem Radiosender SWR 2, es müsse deutlich werden, dass ein menschenwürdiger Umgang mit Flüchtlingen zur deutschen Leitkultur gehört. Einem Wettbewerb „des immer ekelhafteren Umgangs mit Flüchtlingen“ sollten sich Deutsche und Europäer verweigern, verlangte der Caritas-Präsident.
Zum Auftakt der viertägigen Vollversammlung hatte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz mit Sitz in Bonn, Kardinal Reinhard Marx, am Montag dazu aufgerufen, im Umgang mit Flüchtlingen an humanitären Prinzipien festzuhalten. Dazu gehöre, dass kein Flüchtling, der europäischen oder deutschen Boden betritt, unwürdig behandelt oder in Gewalt, Verfolgung oder Krieg zurückgeschickt werden dürfe, sagte Marx.