Hamburg. Die Eltern sollen vergeblich um eine medizinische Untersuchung gebeten haben. Die Hamburger Gesundheitsbehörde weist die Kritik zurück.

Hamburg. Nach dem Tod eines Flüchtlingskindes im Krankenhaus hat die Hamburger Gesundheitsbehörde Kritik an der medizinischen Versorgung in der Zentralen Erstaufnahme-Einrichtung (ZEA) zurückgewiesen. „Nach Prüfung der bisher vorliegenden Informationen sieht die Gesundheitsbehörde keine Lücken in der Organisation der medizinischen Versorgung in der ZEA am Rugenbarg“, erklärte ein Behördensprecher am Freitag. Das zehn Monate alte Mädchen aus Syrien war nach vorläufigem Obduktionsergebnis am 3. Februar im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) an multiplem Organversagen gestorben.

Die Eltern sagten dem NDR-Politikmagazin „Panorama 3“, sie seien am 21. Januar mit dem Kind erstmals beim Arzt gewesen. Am folgenden Tag hätten sie erneut den Arzt sprechen wollen, seien aber nicht drangekommen. Am 23. Januar habe eine Ärztin bei einem erneuten Besuch der Sprechstunde von einer Überweisung ins Krankenhaus abgeraten. Am späten Abend hätten Sanitäter das Kind ins Kinderkrankenhaus Altona gebracht, von wo aus es am Tag darauf ins UKE verlegt worden sei. Zehn Tage später starb das Baby.

„Das Kind wurde seit November engmaschig sowohl allgemein- und kinderärztlich als auch mehrmals im Krankenhaus versorgt“, erklärte die Gesundheitsbehörde. In der Flüchtlingsunterkunft gebe es eine sehr gute Versorgung der Flüchtlinge durch das UKE auf medizinischem Hochschulniveau.

Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, das sich gegen keine bestimmte Person richtet. Im Laufe der nächsten Woche erwartet die Ermittlungsbehörde detaillierte Obduktionsergebnisse.