Hamburg. Zug fuhr gegen umgestürzten Baum, ein Lastwagen prallte auf der A24 in die Leitplanke. Wetterdienst warnt vor weiter vor Sturmböen.

Sturmschäden haben am Morgen in Hamburg um Umland für Beeinträchtigungen im Verkehr gesorgt. Gesperrt werden mussten sowohl die Bahnstrecke Hamburg-Berlin als auch die Autobahn 24 zwischen Witzhave und Reinbek.

Dort krachte ein Lastwagen um Mitternacht in die Mittelplanke. Nach ersten Erkenntnissen der Autobahnpolizei war der Lkw-Fahrer zu schnell unterwegs, als sein Fahrzeug von einer Windböe erfasst wurde.

Für die Bergung des Lkw mussten die Fahrbahnen Richtung Hamburg gesperrt werden. Am frühen Vormittag wurde die Autobahn wieder freigegeben.

Baum stürzt auf Oberleitung

Lange ausharren mussten 15 Fahrgäste einer Regionalbahn, die um kurz nach Mitternacht gegen einen bei Aumühle auf die Oberleitung gestürzten Baum gefahren war. Verletzt wurde niemand.

Die Strecke zwischen Aumühle und Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) wurde in beide Richtungen gesperrt.

Auf der Verbindung zwischen Hamburg und Berlin müsse deswegen mit Verspätungen im Nah- und Fernverkehr gerechnet werden, sagte die Deutsche Bahn dem Hamburger Abendblatt. Einsatztrupps der Deutschen Bahn machten sich an die Reparatur der beschädigten Oberleitung. Die Reparaturarbeiten dauerten länger als erwartet, sagte der Sprecher. Es werde damit gerechnet, dass gegen 10 Uhr ein Gleis wieder frei gegeben werden könne. Fernzüge zwischen Hamburg und Berlin würden deswegen über Salzwedel und Uelzen umgeleitet, hieß es. Das bedeutet Verspätungen von bis zu 45 Minuten.

Der Nahverkehr werde über Lübeck und Lüneburg umgeleitet. Außerdem will die Bahn einen Ersatzverkehr mit Bussen einrichten.

Sturmflut setzt Fischmarkt unter Wasser

Derweil erreichte Hamburg am Dienstagabend wie erwartet eine Sturmflut, die Teile des Fischmarktes in St. Pauli unter Wasser setzte.

Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) wurde ein Wasserstand von bis zu 1,5 Metern über dem Mittleren Hochwasser erreicht.

Dabei wurde der Fischmarkt ab etwa 22 Uhr leicht geflutet. Noch vor Mitternacht ging das Wasser jedoch wieder zurück, wie die Feuerwehr in Hamburg bestätigte. Einsatzkräfte mussten nicht ausrücken.

In Hamburg wurden außerdem mehrere Baugerüste umgeweht. Die Feuerwehr berichtete von insgesamt zehn wetterbedingten Einsätzen, vor allem drohten Bäume und Bauzäune umzustürzen.

Die Gefahren hätten beseitigt werden können, verletzt worden sein niemand. Im Laufe des Mittwochs ist durch Tief "Norkys" vorerst mit weiteren Böen zu rechnen.

Sturm-Einsatz in Kieler Einkaufszentrum

Mehr Schäden hatten Schleswig-Holstein und die Landeshauptstadt Kiel im Speziellen zu vermelden. Dort stürzten in der Nacht mehrere Bäume auf Straßen und Wege. Dabei wurde niemand verletzt, wie die Feuerwehr am Mittwoch mitteilte.

Einsatzkräfte mussten außerdem auf dem Dach des Einkaufszentrums Sophienhof in Kiel Lüftungsteile sichern, weil diese durch den starken Wind wegzufliegen drohten. Dabei seien insgesamt 20 Feuerwehrmänner für vier Stunden im Einsatz gewesen. Die Sicherung sei sehr aufwendig gewesen, hieß es.

Der Deutsche Wetterdienst warnte am Mittwoch weiter vor heftigem Wind. Im Norden und teils auch in der Mitte Deutschlands könne es starke bis stürmische Böen geben, an der Küste Sturmböen.