Hamburg. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) überreichte Birgit Müller die Auszeichnung. Müller prägte das Straßenmagazin von Anfang an mit.
Birgit Müller, seit über 20 Jahren Chefredakteurin des Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“, ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) überreichte der 59-Jährigen die Auszeichnung am Montag in den Redaktions- und Vertriebsräumen der Zeitung im Namen des Bundespräsidenten.
Widmet sich den „Problemlagen der Schwachen“
Birgit Müller habe 1993 zum Start des Blattes einen sicheren Job beim „Hamburger Abendblatt“ aufgegeben, sagte Senatorin Leonhard. Mit harter Arbeit und viel Kreativität sei es ihr und dem ganzen Team gelungen, eine der bundesweit auflagenstärksten Straßenmagazine zu etablieren. Damit schaffe sie es immer wieder, auf die „Problemlagen der Schwachen“ aufmerksam zu machen.
Hamburgs Diakoniechef und „Hinz&Kunzt“-Herausgeber Dirk Ahrens dankte Birgit Müller für ihr „unerschöpfliches Engagement“ für die Obdachlosen. „Ich bin unglaublich stolz auf dich und dein Team“, sagte er.
Ex-Sozialsenator Scheele extra angereist
An der Ordensverleihung nahm auch der Chef der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit und frühere Hamburger Sozialsenator Detlef Scheele teil. Die Lage der Obdachlosen sei seit der Flüchtlingskrise nicht leichter geworden, sagte er. Dankbar sei er dafür, dass „Hinz&Kunzt“ diese beiden Gruppen nie gegeneinander ausgespielt habe.
Die erste Ausgabe von „Hinz&Kunzt“ erschien am 6. November 1993. Gegründet wurde die Zeitung von dem damaligen Diakoniechef Stephan Reimers, Vorbild war das Londoner Straßenmagazin „Big Issue“ in London.
Gemeinsam mit der Patriotischen Gesellschaft ist das Diakonische Werk Hamburg auch heute noch Gesellschafterin der gemeinnützigen Hinz&Kunzt GmbH. Die Zeitung hat nach Angaben ihres Geschäftsführers Jens Ade derzeit eine monatliche Auflage von 70.000 bis 75.000 Exemplaren. Vom Verkaufspreis von 2,20 Euro sind 1,10 Euro für den Verkäufer bestimmt.