Hamburg. Zum 15. Mal lädt das Tattoo-Studio Endless Pain zur Tattoo Convention in die Hamburger Markthalle. 10.000 Besucher erwartet.

Als die Betreiber des Tätowier-Studios Endless Pain 1992 auf die Idee kamen, in Hamburg eine Tattoo Convention zu veranstalten, waren die bunten Körperbilder noch alles andere als Mainstream. Wer tätowiert war, der wurde schnell in der mentalen Schublade "Seeleute" oder - schlimmer noch - "Schwerverbrecher" eingeordnet.

Heute, zweieinhalb Monate vor der 15. Tattoo Convention in der Markthalle, sieht das etwas anders aus: 15 Prozent aller Deutschen sind laut einer Umfrage aus dem vergangen Jahr tätowiert, die Spanne reicht von der Jugendsünde in Miniaturgröße bis zum Teppich von Bayeux im Originalformat. Tätowierungen als Körperschmuck sind im Mainstream angekommen. Ob Rockkonzert oder Kammerphilharmonie, Kneipe oder Museum, die Wahrscheinlichkeit, dass einem jemand gegenüber steht, der Tinte in der Haut trägt, ist hoch.

Und damit auch das Interesse an der Zusammenkunft international renommierter Körperkünstler zu Ostern. Initiator Frank Krabbenhöft und seine Mitstreiter hätten sich in Anbetracht von rund 10.000 Besuchern im Jahr längst von der Markthalle verabschieden können, in die Messehallen oder eine andere große Location wechseln können. Dass sie das nicht getan haben, ist eine ganz bewusste Entscheidung.

Denn die handverlesene Gästeliste mit Tätowierern aus aller Welt und das Rahmenprogramm mit Musik, Burlesque und DJs, es passt besser in den Club am Hauptbahnhof als in eine nüchterne Halle. Kein Wunder also, dass sich regelmäßig lange Schlangen vor dem Einlass bilden, wenn die Tattoo Convention auf ihre ganz eigene Art und Weise dafür sorgt, dass Hamburg ein bisschen bunter wird.