Gerade Reederein bieten besondere Erlebnisse über die Feiertage und den Jahreswechsel. Weihnachtstress kann da nicht aufkommen.
Ab in Süden: Tausende Hamburger verbringen das Weihnachtsfest in der Sonne. Sie kaufen weder Weihnachtsbaum noch Weihnachtsgans, sondern gehen in der Karibik und auf den Kanaren baden. Oder steuern schneesichere Regionen an.
Wer während der Feiertage möglichst lange von zu Hause weg sein will, steigt in diesen Tagen in ein Flugzeug. Der moderne Weihnachtstourismus mag eine Flucht sein – vor nörgelnden Verwandten, aus der Einsamkeit oder vor der typisch deutschen Weihnachtssentimentalität. Vor allem aber beschert diese Auszeit den Urlaubern keinen Weihnachsstress.
Im Laufe der Zeit wurde der Begriff „Weihnachtskreuzfahrt“ geläufig
Ein Hamburger Reeder hat dafür eine moderne Form des Tourismus geschaffen: Es war Albert Ballin (1857– 1918), Generaldirektor der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG), der die Kreuzfahrt erfand. Um seine Transatlantik-Passagierdampfer während der Winterzeit voll auszulasten, setzte Ballin die großen Schiffe für „Vergnügungsfahrten“ in Richtung Süden ein.
Zunächst waren Reisen während der Weihnachtstage tabu. Doch in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts nahm HAPAG Weltreisen ins Programm, die über den Jahreswechsel hinaus dauerten. Später wurde der Begriff „Weihnachtskreuzfahrt“ geläufig.
Dass Menschen zu Weihnachten in fremde Länder reisen, haben die Drei Weisen aus dem Morgenland selbst vorgelebt. Die Magier Caspar, Melchior und Balthasar stammten aus Persien und ließen sich von einem Himmelsereignis leiten – dem Stern von Bethlehem. Das kann ein Komet, aber auch die enorme Annäherung der Planeten Jupiter und Saturn im Jahr 7 vor Christus gewesen sein – ein Ereignis, das bis heute symbolisch nachwirkt. Eine Hamburger Kreuzfahrt-Reederei wirbt für „Weihnachten unter dem Wohlfühlstern“.