Hamburg. Laut Initiative sind die Änderungen der Planung für die Flüchtlingsunterkunft nicht ausreichend. Neuer sozialer Brennpunkt befürchtet.
Die Bürgerinitiative „Gemeinsam in Klein Borstel“, die für deutlich weniger Flüchtlinge in der geplanten Wohnunterkunft „Am Anzuchtgarten“ kämpft, hat mit einem offenen Brief auf ein Schreiben von Bezirksamtsleiter Harald Rösler reagiert, in dem dieser über Maßnahmen informierte, die die Unterkunft nachbarschaftsverträglicher gestalten soll.
Geplant ist eine neue Erschließung der Anlage, um den Verkehr so weit wie möglich aus den Spielstraßen des angrenzenden Viertels, vor allem dem Erna-Stahl-Ring, heraus zu halten. Außerdem soll die Zahl der Stellplätze innerhalb der Anlage reduziert werden, das Abschirmgrün zu den Wohnhäusern hin verbreitert sowie eine „Ertüchtigung der Infrastruktur“, etwa in Form von Internationalen Vorbereitungsklasse an der benachbarten Albert-Schweitzer-Schule, angeschoben werden.
Die Initiative „Gemeinsam in Klein Borstel“ wirft Rösler vor, die „marginalen Änderungen“ wären „in keiner Form ausreichend für eine gebietsverträgliche Planung“ einer Folgeunterkunft in dieser Größenordnung. Eine Einrichtung mit 700 Flüchtlingen schaffe hier nach Ansicht der Initiative „einen neuen sozialen Brennpunkt“ und führe „sehenden Auges“ und „ohne Abwägung im Bezirk“ zu „nicht zu bewältigenden Lasten“ für den Stadtteil.
Durch eine Zwischenverfügung des Oberverwaltungsgericht war am Freitag der von Nachbarn vor Gericht erwirkte Baustopp teilweise aufgehoben worden. Wie berichtet, darf die Stadt Hamburg auf eigenes Risiko mit den Erdarbeiten beginnen, aber nicht mit dem Umbau eines Verwaltungsgebäudes auf dem Gelände. „Gemeinsam in Klein Borstel“ fordert, die Baumaßnahmen ausschließlich „für zeitlich klar begrenzte Nothilfe-Maßnahmen auszuführen“, ein „tragfähiges, langfristiges Planungskonzept unter Mitwirkung der Bürger“ zu erarbeiten und einen runden Tisch mit allen Beteiligten einzuberufen.