Hamburg. 65 Hamburger sind in vergangenen zwei Jahren in den Dschihad gezogen. Einige Rückkehrer sind in der salafistischen Szene aktiv.
17 Islamisten, die in den vergangenen zwei Jahren von Hamburg aus in den Dschihad nach Syrien oder den Irak gezogen sind, sind dort gestorben. Das geht aus einer Reihe von Kleinen Anfragen der Linken-Fraktionschefin Cansu Özdemir an den Senat hervor. Von denen, die zurück nach Deutschland kommen, wendet sich demnach die Mehrzahl umgehend wieder der salafistischen Szene zu. Andere Rückkehrer verhielten sich dagegen zunächst unauffällig, teilte der Senat mit. Daher könne nicht genau beziffert werden, wie viele der Dschihadisten sich nach ihrer Abreise in die Kriegsgebiete wieder aktiv an der Hamburger Szene beteiligten.
65 Islamisten aus Hamburg sind 2013 ausgereist
Nach Erkenntnissen des Hamburger Verfassungsschutzes sind seit Januar 2013 65 radikale Islamisten nach Syrien und in den Irak gereist. Während 17 getötet wurden, ist etwa ein Drittel bisher zurückgekehrt.
Zehn der Ausgereisten gehörten der Gruppe „Lies!“ an, die an verschiedenen Stellen in der Innenstadt kostenlos Korane verteilt. Eine Person war in der Gruppe „Siegel des Propheten“ aktiv, drei weitere beim „Hamburg Dawah Movement“. Einige seien auch als Anhänger der schon seit Jahren in Deutschland verbotenen Vereinigung Hizb ut-Tahrir bekannt. Dabei seien die Grenzen zwischen diese Gruppen fließend, zum Teil seien Personen in mehreren Vereinigungen gleichzeitig aktiv. Als einzige zentrale Anlaufstelle für Salafisten in der Stadt nennt der Senat die Taqwa-Moschee in Harburg.
Wie die Behörden mit den zurückgekehrten Dschihadisten umgehen, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es werden Ermittlungsverfahren eingeleitet, Pässe entzogen, und teils werden die Islamisten auch von den Behörden besucht, die versuchen, sie zum Umdenken zu bewegen.