Hamburg . Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung in Hamburg hatte bei den Ermittlungen geholfen. Damit ist jetzt Schluss – auch zukünftig.

An der Aufklärung der Schiffsunglücke der „Costa Concordia“ und „Norman Atlantic“ ist Deutschland nicht länger beteiligt. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg bestätigte am Dienstag einen Bericht des Radiosenders NDR Info, wonach sie die Zusammenarbeit mit Italien beendet habe. „Unter den derzeitigen Bedingungen macht eine Zusammenarbeit mit Italien einfach keinen Sinn, auch nicht bei künftigen Havarien“, sagte der Leiter der BSU, Volker Schellhammer.

14 Deutsche waren bei zwei Unglücken gestorben

Die Behörde gibt an, von italienischen Staatsanwaltschaften und Gerichten bei ihren geplanten Untersuchungen behindert worden zu sein. Ein Untersuchungsbericht sei auf dieser Grundlage nicht möglich, ergänzte der BSU-Chef. NDR Info bekam dazu bei italienischen Staatsanwaltschaften und Gerichten in Grosseto und Bari keine Auskunft. Die BSU kann sich an Ermittlungen beteiligen, wenn bei Schiffsunglücken in Europa auch Deutsche ums Leben kommen.

Auf der in Brand geratenen Autofähre „Norman Atlantic“ waren vor einem Jahr zwei Passagiere aus Deutschland ums Leben gekommen, auf dem vor der italinienischen Insel Gigilio havarierten Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ vor knapp vier Jahren zwölf Deutsche.