Derzeit auf der „The Table“-Karte: Jakobsmuschel-Carpaccio Wiener Art

Dank des Betriebs in der HafenCity ist Hamburg jetzt die einzige deutsche Metropole mit einem Drei-Sterne-Restaurant. In Berlin, Köln oder München gibt es nur Zweisternelokale. „Ich bin meinem Team sehr dankbar, dass es mit mir daran geglaubt hat, die drei Sterne, die wir in Travemünde gelassen haben, hier wieder zu erkochen“, so der Küchenkünstler. „Das ist auch eine internationale Anerkennung für Hamburg, ein weltoffenes Konzept für eine weltoffene Stadt.“

Was kommt jetzt noch für den Mann aus Delmenhorst? „Nachlassen gibt es nicht“, sagt Fehling, der seinen Vornamen nach dem früheren HSV-Star Kevin Keegan bekam. „Wir müssen weiterhin wirtschaftlich erfolgreich sein und beweisen, dass man drei Sterne auch in der Selbstständigkeit bewahren kann. Außerdem habe ich eine Verantwortung gegenüber meiner Familie und meiner Mannschaft.“

Im The Table wechselt die Karte alle zwei Monate. Platz ist für 20 Gäste, das Sieben-Gänge-Menü plus Appetizer vorweg und Petits Fours oder Macarons nach dem Dessert kostet 290 Euro inklusive Weinbegleitung. Fehlings Lieblingsgang ist zurzeit das Jakobsmuschel-Carpaccio Wiener Art.

„Die Sterne muss man sich immer wieder neu erarbeiten“

Groß war der Jubel auch im Restaurant Trüffelschwein in Winterhude. Denn hier gab es zum ersten Mal einen Stern. „Wir sind unheimlich glücklich, das Team hat es verdient“, sagte Chefkoch Kirill Kinfelt dem Abendblatt.

Seit gut zwei Jahren führt der heute 32-Jährige mit fünf Mitstreitern das Lokal mit 30 Plätzen am Mühlenkamp. „Der Stern ist auch eine Anerkennung dafür, dass wir Aromen anders kombinieren.“ So gibt es Eismeerforelle mit Schwarzwurzel und Grapefruit oder ein Gericht aus Tomate, Himbeere und Sauerteig. Kinfelt hat sein Handwerk bei Zweisternekoch Thomas Martin im Jacobs Restaurant gelernt.

Der behält wie auch Christoph Rüffer vom Haerlin im Hotel Vierjahreszeiten und Karl-Heinz Hauser vom Seven Seas auf dem Süllberg seine Würdigung. „Die Sterne muss man sich immer wieder neu erarbeiten, ich freue mich, dass wir unsere beiden seit 2011 als tolles Team halten“, sagte Martin dem Abendblatt.

Sterneküche in Norddeutschland

Seit 50 Jahren zeichnet der Guide Michelin Spitzenküche aus. Bundesweit gibt es nun 290 ausgezeichnete Restaurants: zehn Drei-Sterne-Restaurant, darunter mit The Table ein neues, 39 Zwei-Sterne-Restaurants und 241 Ein-Stern-Restaurants. In Norddeutschland gibt es insgesamt 43 Spitzenrestaurants. In Hamburg können zehn Lokale Sterne vorweisen, denn zu den genannten fünf kommen auch noch mit je einem Stern Anna Sgroi (Anna Sgroi) , Se7en Oceans (Frédéric Morel), Landhaus Scherrer (Heinz O. Wehmann), Le Canard nouveau (Ali Güngörmüs) und Piment (Wahabi Nouri).

Vor Kurzem hatte bereits der Restaurantführer Gault Millau seine Punkte vergeben. Christoph Rüffer erhielt 19 von 20 möglichen, Wahabi Nouri vom Piment einen weniger. Jeweils 17 Punkte gab es für Kevin Fehling, Karlheinz Hauser und Thomas Martin.

In Schleswig-Holstein gibt es mit der Meierei von Dirk Luther in Glücksburg sowie dem Fährhaus Munkmarsch und dem Söl’ring Hof, beide auf Sylt , drei Betriebe, die zwei Sterne bekamen. Über je einen Stern freuen sich acht Restaurants.

In Niedersachsen dürfen sich zwölf Restaurants mit Sternen schmücken, darunter das Sterneck in Cuxhaven (2) und das Endtenfang in Celle (1).

In Mecklenburg-Vorpommern wurden zehn Betriebe mit je einem Stern ausgezeichnet, darunter das Friedrich Franz in Heiligendamm.