Hamburg. Der Unternehmensverband Nord befragte Firmen zu den Themen Jobs für Flüchtlinge, Wirtschaftslage und zu der Arbeit der Senatoren.
74 Prozent der Unternehmen in Hamburg und Schleswig-Holstein können sich vorstellen, Flüchtlingen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze zu bieten. Fünf Prozent der vom Unternehmensverband Nord (UV Nord) befragten Firmen beschäftigen bereits Flüchtlinge und machen bislang gute Erfahrungen, so UV Nord-Präsident Uli Wachholtz. Jetzt gelte es, bürokratische Hürden zu nehmen und insbesondere zu prüfen, die Vorrangprüfung bis auf Weiteres auszusetzen,“ so Wachholtz. Bislang gilt, wenn sich ein Asylbewerber in Deutschland um einen Job bemüht, darf er nur arbeiten, wenn sich keine Deutschen und EU-Bürger bewerben.
Der UV Nord vertritt über seine 84 Mitgliedsverbände die Interessen von mehr als 41.000 Unternehmen in Hamburg und Schleswig-Holstein, in denen heute rund 1,55 Millionen Menschen arbeiten. Die Wirtschaft in den beiden Bundesländern befindet sich laut Umfrage insgesamt in einer guten Verfassung und erwartet überwiegend stabile oder steigende Umsätze. Dennoch halten sich die Unternehmen bei Investitionen zurück. Wachholtz machte dafür die zunehmende Verunsicherung der Firmen über die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland verantwortlich und forderte eine Ende zusätzlicher Belastungen.
Frank Horch bekommt Extralob für Einsatz bei Elbvertiefung
Hamburgs Senat kommt bei der Wirtschaft gut an. Bürgermeister Olaf Scholz hat unter anderem wegen Olympia und seiner Nähe zur Wirtschaft eine Zustimmungsquote von 85 Prozent. Innensenator Michael Neumann führt die Liste der Senatoren an. Wegen seiner Öffentlichkeitsarbeit, Kompetenz und des Engagements für die Olympischen Spiele kam er auf 80 Prozent Zustimmung. Hinter ihm folgte Kultursenatorin Barbara Kisseler.
Die Arbeit von Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos, Platz acht von elf) bewerten 50 Prozent der Firmen mit gut. Vor allen sein Einsatz für die Elbvertiefung wurde gelobt. Als verbesserungswürdig wird die Verkehrssituation bewertet. Kritisch beurteilen die Firmen, dass die Stadt die Hafenfirmen bezüglich der Olympiaplanungen verunsichert habe. Den letzten Platz in der Umfrage belegt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank.