Hamburg. In der Musical-Hauptstadt Hamburg gehen in den kommenden Wochen gleich zwei neue Groß-Produktionen an den Start.
Der „Phantom“-Nachfolger steht in den Startlöchern, „Aladdin“ stimmt sich ein: Gleich zwei neue große Musicals kommen in Hamburg in den nächsten Wochen auf die Bühne. „Liebe stirbt nie“ heißt es bei der Fortsetzung des „Phantoms der Oper“, für die sich an diesem Donnerstag im Operettenhaus der Vorhang hebt. Rund sieben Wochen später feiert „Aladdin“ im Theater Neue Flora Europapremiere - am Montag war Probenbeginn für das internationale Ensemble. 38 Darsteller aus zwölf Nationen hat das Team der Show, die seit vergangenem Jahr auch am New Yorker Broadway läuft.
In der Neuen Flora hatte sich am 30. September das „Phantom der Oper“ verabschiedet, im Operettenhaus war „Rocky“ im August zum letzten Mal in der Hansestadt in den Boxring gestiegen. Dort spukt fortan das neue „Phantom“, die Fortsetzung von Andrew Lloyd Webbers Welterfolg. Der isländische Tenor Gardar Thor Cortes übernimmt die Titelrolle in „Liebe stirbt nie - Phantom II“. Seine große Liebe Christine spielt die gebürtige Amerikanerin Rachel Anne Moore. Raoul, den Ehemann von Christine, verkörpert der Norweger Yngve Gasoy Romdal.
Das Phantom kann in New York Christine nicht vergessen
„Liebe stirbt nie“ beginnt zehn Jahre nach dem Verschwinden des Phantoms aus dem Pariser Opernhaus. Das Phantom ist in ein neues Leben nach New York entflohen: auf Coney Island betreibt es das Varietétheater Phantasma. Doch noch immer sehnt es sich nach seiner einzig wahren Liebe Christine. Diese ist inzwischen eine weltberühmte Sopranistin, mit ihrer Jugendliebe Raoul verheiratet, das Paar hat einen Sohn. Mit einer List lockt das Phantom die Sängerin und ihre Familie in sein Theater, um Christines Herz endgültig für sich zu gewinnen.
„Die musikalischen Ansprüche sind sogar noch höher als beim „Phantom der Oper““, hatte Webber betont. Eine besondere Herausforderung sei etwa die Besetzung von Christines Sohn. „Das ist eine große und zentrale Rolle für ein Kind“, meinte Webber. Zu seinen Melodien wird ein 30-köpfiges Ensemble die Geschichte weiter erzählen - mit mehr als „300 aufwendigen Kostümen und einem prachtvollen Set“, wie Stage Entertainment ankündigte. Ein australisches Kreativteam ist für „Phantom II“ verantwortlich, dessen Inszenierung 2011 Premiere feierte. Uraufführung hatte „Liebe stirbt nie“ 2010 in London.
Das „Phantom der Oper“ hatte sich erst zwei Wochen vor der Premiere seines Nachfolgers aus Hamburg verabschiedet. Im Theater Neue Flora, wo das Phantom bis dahin herumgeisterte, starteten nun die Proben für „Aladdin“. Am 6. Dezember ist Europapremiere für das Musical nach dem Disney-Erfolg. Hauptdarsteller Richard-Salvador Wolff gab zum Probenstart schon mal eine kleine Kostprobe - und diese gleich doppelt, nachdem er beim Singen eines speziell für dieses Musical geschriebenen Liedes ein wenig patzte und neu begann.
600 Kostüme aus 1001 Nacht bei Aladdin
Die Produktionskosten für „Aladdin“ bewegen sich laut Musicalkonzern Stage Entertainment im zweistelligen Millionenbereich. Mehr als 600 Kostüme würden benötigt, bis zu sechs Meter hohe Kulissenteile in Goldoptik kämen in der orientalischen Welt auf der Bühne zum Einsatz. Auf mehr als 80 Spezialeffekte setzten die Macher - von der Pyrotechnik bis zum „wahrhaft fliegenden Teppich“. Erzählt wird die Geschichte von Aladdin, Dschinni und den drei Wünschen.
Neben den beiden neuen Produktionen zeigt Stage Entertainment noch zwei Musicals im Hamburger Hafen: den Dauerbrenner „Der König der Löwen“ (seit 2001) und direkt daneben in einem neuen Theater seit knapp einem Jahr „Das Wunder von Bern“.