Hamburg. Auch in Rahlstedt kam es in der Nacht zu Auseinandersetzungen. In Bergedorf rückte die Polizei zweimal an und es gab Verletzte.
In zwei Flüchtlingsunterkünften in Hamburg musste die Polizei in der Nacht zu Donnerstag wegen größerer Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen eingreifen.
Kurz nach Mitternacht kam es nach Angaben des Sicherheitsdienstes der Unterkunft in der Kurt-A.-Körber-Chaussee (ehemaliger Max-Bahr-Baumarkt) in Bergedorf zu einer Auseinandersetzung unter den Bewohnern. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte löschte die Feuerwehr zunächst einen brennenden Müllcontainer auf dem Gelände. Drei Bewohner, ein 16-jähriger Afghane und zwei 16 und 18 Jahre alte Syrer sowie ein 53-jähriger Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, hatten Platzwunden, die im Krankenhaus ambulant behandelt wurden.
Nach bisherigen Erkenntnissen waren die drei Bewohner in Streit geraten. Zahlreiche andere Flüchtlinge der Unterkunft hatten sich dann mit den Streitenden solidarisiert und sich zum Teil mit Holzteilen von Stühlen und Aluteilen von Tischen bewaffnet. Die eintreffenden Polizeibeamten beruhigten die Lage und nahmen zwei Bewohner vorübergehend in Gewahrsam. gegen 2 Uhr war der Einsatz beendet. Insgesamt waren mehr als 200 Flüchtlinge bereits im Laufe des Mittwochs immer wieder aneinandergeraten, sagte ein Polizeisprecher.
Etwa eine Stunde später rückten die Beamten jedoch wieder an: Der Sicherheitsdienst hatte sie alarmiert, nachdem sich zwei Gruppen von je 50 Bewohnern erneut zum Teil mit Schlagwerkzeugen bewaffnet hatten. Beim Eintreffen der Polizei zog sich der Großteil der Bewohner in die Unterkünfte zurück. Acht Bewohner wurden zur Feststellung der Identität und der Tatbeteiligung vorläufig festgenommen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden niemand verletzt.
Weiterer Einsatz in Rahlstedt
Zu einem weiteren Einsatz in einer Flüchtlingsunterkunft kam es in Rahlstedt: Im Bargkoppelstieg rief der Sicherheitsdienst die Polizei. Ein 19-jähriger Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung hatte den Diebstahl seines Mobiltelefons bemerkt und war mit dem mutmaßlichen Dieb in einen Streit geraten. Weitere Bewohner mischten sich mit Schlagwerkzeugen wie Besen oder Holzlatten bewaffnet in den Streit ein.
15 Streifenwagenbesatzungen wurden eingesetzt und beruhigten die Situation. Die Beamten nahmen den mutmaßlichen Dieb, einen 23-jährigen Iraker und vier weitere Beteiligte vorläufig fest, sie wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber wieder freigelassen.