Hamburg. Die ersten Flüchtlinge ziehen sofort “notfallmäßig“ ein. 11.400 neue Plätze in Hamburg bis Jahresende. DRK übernimmt drei Unterkünfte.

Die Innen- und Sozialbehörde Hamburgs haben am Freitag neue Planungen zur Unterbringung von mehr als 4000 Flüchtlingen vorgestellt. Konkret geht es um eine Erstaufnahme und eine Folgeunterbringung. Die Erstaufnahme für mehr als 600 Flüchtlinge wird derzeit laut der Leiterin des Einwohnerzentralamtes, Johanna Westphalen,"notfallmäßig" in einem ehemaligen Obi-Baumarkt in Neugraben-Fischbek Am Ascheland eingerichtet. Bereits heute ziehen 350 Flüchtlinge ein.

Weitere 100 Menschen sollen folgen, sobald die bestellten Doppelstockbetten geliefert werden können. Solange schlafen die Flüchtlinge auf Feldbetten. Für knapp 250 Menschen plant die Behörde zudem Unterkünfte in Containern auf dem Vorplatz. Nach Angaben von Westphalen sind Container wegen der großen Nachfrage im Moment allerdings nicht lieferbar.

Auf angrenzenden Grundstücken sollen als Folgeeinrichtungen auf rund zehn Hektar 100 feste Häuser aus Holz mit jeweils vier Wohneinheiten gebaut werden. Sie sollen 3100 Flüchtlingen Platz bieten. Die Arbeiten dafür sollen so schnell wie möglich beginnen. Beide Unterkünfte werden vom Deutschen Roten Kreuz betrieben, inklusive aller Beratungsangebote. Bislang werden derartige Unterkünfte vom städtischen Betrieb Fördern & Wohnen geleitet.

Das DRK hat bereits die Regie für zwei Erstaufnahmeeinrichtungen in Hamburg-Harburg übernommen. Der Kreisverband will im Herbst noch zwei weitere Flüchtlingsunterkünfte in den Stadtteilen Stellingen (504 Plätze) und Schnelsen (880 Plätze) eröffnen.

Knapp 25.000 Flüchtlinge kamen in diesem Jahr

Am Freitag gab der Senat die Zahl der Flüchtlingsankünfte im August bekannt. Danach suchten 6676 Menschen Schutz in Hamburg, davon blieben 2125 Personen in der Hansestadt. 2915 wurden auf andere Bundesländer verteilt. Im Vergleich zum Juli stieg die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge um 400.

Seit Januar hat Hamburg 10.293 Menschen aufgenommen. Im Vergleichszeit 2014 waren es 3635. Die meisten Flüchtlinge kamen aus Syrien (765), gefolgt von Afghanistan (451), Albanien (300), Irak (162) und Eritrea (136). Laut Senatsmitteilung gibt es in Hamburg derzeit über 98 Einrichtungen zur Flüchtlingsunterbringung mit 26.000 Plätzen, davon 2948 in Zelten. Bis Ende des Jahres sollen weitere 11.400 Plätze an 39 neuen Standorten eingerichtet.