Hamburg. Ablösung der provisorischen Unterkünfte kaum in Sicht. CDU sieht Senat „überfordert“
Kurz vor Herbstbeginn sind in Hamburg deutlich mehr Flüchtlinge provisorisch untergebracht als bisher angenommen. Nach Senatsangaben übernachteten Anfang September 3003 Menschen in Zelten, mehr als zwei Drittel von ihnen in den Lagern an der Dratelnstraße in Wilhelmsburg, an der Schnackenburgallee in Bahrenfeld und im Jenfelder Moorpark. Das ergab eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Karin Prien.
Laut Senat arbeiten die Behörden „nach Kräften“, um die Betroffenen in feste Gebäude umquartieren zu können. Nach bisherigem Stand sollen 125 Schlafplätze in Zelten durch Container ersetzt werden. Bis Ende September muss eine Bleibe für 1040 Flüchtlinge gefunden werden, die in der Messehalle B 6 leben. Sollten sich nicht genügend neue Standorte für feste Unterkünfte finden lassen, müssten die Flüchtlinge „bis auf Weiteres“ in den Zelten schlafen, schreibt der Senat.
Die Zahlen seien ein Beleg dafür, dass der Senat derzeit „strukturell überfordert“ sei, sagt Prien. „Die Menschen brauchen ein halbwegs festes Dach über dem Kopf.“ Werde der Winter hart, drohe sonst eine „humanitäre Katastrophe“, so Prien. Rot-Grün müsse die Hilfsakteure besser koordinieren und sich um eine andere Verteilung der Flüchtlinge zwischen den Bundesländern bemühen. (crh)