Hamburg. In Frankfurt hat die Kanzlerin die Branchenmesse IAA eröffnet. Doch was tut sich eigentlich in der Hansestadt bei der Entwicklung?

Monza, Malaysia oder Monte Carlo in Klein: Wenn die Studenten der TU Harburg mit ihrem Rennwagen vor den Zuschauern in die Kurve fahren, dann fühlt sich so mancher an die Formel 1 erinnert, nur ohne den ohrenbetäubenden Lärm der großen Vorbilder. Jedes Jahr präsentieren die jungen Wissenschaftler einen neuen Elektrowagen, den sie leise surrend, mit Helm und im Rennanzug, über Schaustrecken im Hafen rasen lassen. In diesem Sommer schaffte die verbesserte Version ihres Boliden bereits eine Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde – ausschließlich mit Batteriebetrieb.

Regelmäßig erforschen die Studenten mit ihren Sportwagen „made in Hamburg“ Technologien, die das Autofahren energiesparender, sicherer und einfacher machen. Sie liegen damit im Trend der aktuellen Automobilschau IAA in Frankfurt. Auf der Messe drängen sich die meisten Besucher um vernetzte und selbstfahrende Modelle. Und die sind längst nicht mehr nur auf den riesigen Ständen von BMW oder Mercedes zu bestaunen. Die kühnsten Neuerungen werden heute von IT-Unternehmen wie Google oder Apple entwickelt, vor allem weil diese Konzerne in den USA mit weit weniger Technikskeptikern zu kämpfen haben als die deutschen Hersteller.

Die Chance, Fahrzeuge mit dem Smartphone zu verbinden und Autos untereinander über Themen wie Gefahrenstellen und Staus kommunizieren zu lassen, bringt eine neue Emotionalität in die mobile Welt, mit der die Branche auch die junge Generation wieder für sich begeistern will. „Es gibt eine neue Emotion rund ums Autofahren“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. „Und es ist etwas anderes, als schnell um die Kurve zu kommen und die Reifen quietschen zu lassen.“

Zwar dominieren in der Hamburger Wirtschaft Hafen, Luftfahrt und Handel. Die Stadt liegt fernab von den großen Autozentren in Baden-Württemberg und Bayern. Aber auch in der Hansestadt verdienen mehrere Tausend Menschen ihr Geld in der Autobranche. Ob Zulieferer, Entwickler oder Händler: Die Palette ist bunt.

Das Hausbrucher Werk mit seinen 2600 Jobs profitiert von der C-Klasse

Der Stuttgarter Autobauer Daimler hat für Neuanläufe und Fertigungstechnologien alleine in den vergangenen beiden Jahren rund 200 Millionen Euro in sein Hausbrucher Werk investiert. Davon ist ein großer Teil in die Produktion der Achsen- und Achskomponentenproduktion für die neue C-Klasse geflossen. Die Zahl der Beschäftigten in der Fabrik ist seit Jahren mit 2600 Mitarbeitern stabil. Das Werk profitiert nach eigenen Angaben von der sehr guten Kundennachfrage und dem Rekordabsatz von Mercedes-Benz in den ersten acht Monaten 2015. Zugpferd für Hamburg ist insbesondere die volumenstarke C-Klasse. „Unsere Kapazitäten im Werk sind insgesamt sehr gut ausgelastet, sodass wir dieses Jahr ohne Sommerpause durchproduziert haben“, sagte eine Konzernsprecherin. Die Perspektiven für das Werk Hamburg seien „sehr gut“.

ContiTech experimentiert mit Kautschuk aus Löwenzahnsaft

In Hamburg beschäftigt der Zulieferer ContiTech, eine Tochter der Hannoveraner Continental, seit Jahren rund 800 Mitarbeiter. 2007 war die ehemalige Phoenix in Harburg mit der ContiTech verschmolzen worden. Die Fusion hatte damals Sorge vor einer schrittweisen Schwächung des Industriestandorts genährt, immerhin gehörte die Phoenix mit 9000 Mitarbeitern in den 1970er-Jahren noch zu den größten Arbeitgebern der Region. Doch nach wie vor investiert ContiTech auf dem alten Gelände in die Modernisierung und Automatisierung der technischen Anlagen. Conti stellt in Hamburg Gummiprodukte her, welche die Abnehmer, vornehmlich Autohersteller, zu Reifen, Gummidichtungen, Schläuchen oder Feuerwehranzügen weiterverarbeiten. Der Konzern experimentiert dabei mit innovativen Materialien, zum Beispiel mit Naturkautschuk aus dem Saft von Löwenzahnwurzeln.

Carsharing – ein neuer Trend wird zum Wirtschaftsfaktor

Das gemeinsame Nutzen eines Pools von Fahrzeugen, neudeutsch Carsharing, hat gerade in Großstädten viele Fans. In Hamburg konkurrieren Anbieter wie Car2go und Starcar miteinander. Bei DriveNow können sich jetzt auch Otto Normalfahrer das Erlebnis einer geräuschlosen Fahrt mit einem E-Mobil gönnen. Denn neuerdings verleiht der Anbieter in Hamburg auch batteriebetriebene BMW-Fahrzeuge. 30 Elektroautos des Modells i3 schaffte DriveNow Mitte Juli für die Nutzer in der Hansestadt an, rund 530 Fahrzeuge umfasst die Flotte der Firma in der Elbmetropole insgesamt. 34 Cent pro Minute kostet es, sich bei DriveNow ans Steuer des Batterie-BMW zu setzen, dieser Preis liegt zwar im Vergleich zu den herkömmlichen Wagen im oberen Bereich. Allerdings: Die Anschaffung des BMW würde mit 35.000 Euro das Konto deutlich stärker belasten.

Erst 1500 Elektroautos rollen auf den Straßen der Hansestadt

„Der Ausbau der Elektromobilität erfüllt noch nicht alle Erwartungen“, sagt Peter Lindlahr, Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft zur Förderung innovativer Antriebe, HySolutions. Hamburg ist zwar neuerdings mit einem Projekt als Leuchtturm Elektromobilität unter zahlreichen technologischen Innovationen nominiert. Überzeugt hat die Entscheider in Berlin das Flottenprojekt „Hamburg – Wirtschaft am Strom“, das in der Hansestadt seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Bei diesem Programm zahlen gewerbliche und kommunale Nutzer von E-Mobilen nur die Hälfte des Anschaffungspreises. Den Rest der Summe übernehmen der Bund und die Hersteller, etwa Daimler, Renault, VW oder Nissan. Allerdings sind die lautlosen Elektrofahrzeuge auf den Straßen an der Alster noch längst keine Selbstverständlichkeit. Derzeit rollen etwa 1500 Stromer (von 750.000 in Hamburg zugelassenen Pkw) durch die Stadt und die Metropolregion. Davon fahren 340 Autos für städtische Betriebe. Zugleich schaffen immer mehr Firmen klimafreundliche Kfz an, etwa Tchibo, Beiersdorf oder das Abendblatt.

Netz an Ladestationen für Elektroautos soll kräftig ausgebaut werden

Die Infrastruktur wird trotz der geringen Fahrzeugdichte – oder aus diesem Grunde – ausgebaut. Während Elektroautobesitzer derzeit 150 Ladeplätze an 75 Stationen ansteuern, sollen sie in einem Jahr an 600 Ladeplätzen auf 300 Stationen Strom „tanken“ können. Dabei werden auch einige Schnellladeplätze eingerichtet, an denen der Fahrer die Batterien in 30 Minuten wieder komplett aufladen kann. Neu ist auch eine Regelung, nach der herkömmliche Fahrzeuge, welche Ladeplätze blockieren, abgeschleppt werden können. Bis vor Kurzem hatten die Behörden diese Möglichkeit noch nicht, da die Gesetzgebung bisher eine unterschiedliche Behandlung verschiedener Fahrzeug­typen im Verkehr ausgeschlossen hatte. Mit diesen Triebfedern der E-Mobile vor Augen geht Lindlahr für 2016 von einer Verdoppelung der E-Auto-Zahl aus. Auch neue Massenmodelle mit E-Motor, etwa der VW Golf, der Passat oder der Audi A3 als Stromer, dürften den Absatz ankurbeln.

Elektroauto-Pionier aus Hamburg vollständig verkauft

Der mittelständische Hamburger Autohändler Karabag hatte bereits in den Jahren 2011 bis 2013 mehrere Hundert Elektroautos vornehmlich des Modells Fiat 500 in die Metropolregion gebracht (deutschlandweit etwa 800). Für seine Pläne konnte der Unternehmer viele Firmenpartner wie Still, Linde oder Eberspächer gewinnen und überholte damit auch große Autokonzerne in der E-Mobil-Verbreitung. Im Frühjahr 2014 hat der kommunale Ökostrom- und Gasversorger Wemag aus Schwerin dann eine 70-prozentige Beteiligung an dem Hamburger Entwickler und Hersteller übernommen. Kürzlich hat die Wemag die Hamburger dann komplett gekauft.

Autohäuser in der Stadt investieren mehr als 100 Millionen Euro

Junge Leute kaufen sich als Statussymbol heute lieber Smartphones als Sportwagen. Um für künftige Käufer attraktiv zu bleiben, investieren die Autohäuser der Stadt kräftig. Mehr als 100 Millionen Euro haben die Händler zuletzt für moderne Räume ausgegeben. So hat Porsche im Februar seinen neuen Standort in Eidelstedt eröffnet, der 30 Millionen Euro gekostet hat. Und der zweite neue Porsche-Sitz, das Alster-Gate an der Lübecker Straße, soll zum Jahreswechsel 2017/18 an den Start gehen. Auf dem Grundstück der ehemaligen Gewerbefachschule entsteht eines der größten innerstädtischen Porsche-Zentren der Welt. Auto Wichert (Audi, VW) eröffnete Anfang des Jahres an der Langenhorner Chaussee Ausstellungsflächen für 300 Fahrzeuge. Geschäftsführer Bernd Glathe ließ sich den Neubau 35 Millionen Euro kosten. BMW freute sich in Hamburg im vergangenen Geschäftsjahr über das erfolgreichste Jahr seiner Firmengeschichte. Seit dem Jahr 2010 hat der bayerische Autobauer insgesamt 20 Millionen Euro für Neu- und Umbauten der Hamburger Niederlassung mit ihren 600 Mitarbeitern ausgegeben. Mercedes präsentiert sich derweil wieder in der Innenstadt. Die Stuttgarter mit 800 Mitarbeitern in den Autohäusern der Stadt haben sich mit dem „Mercedes me“-Store am Ballindamm eine Markenwelt geschaffen, in der auch kulturelle und Wirtschaftsevents stattfinden. Bei Mercedes in Wandsbek lebt man überdies die Energiewende: Dort steht das weltweit erste Autohaus, das eine Brennstoffzelle zur Gebäudeversorgung nutzt. Der amerikanische Anbieter von Elektroautos, Tesla, leistet sich sogar in 1-a-Lage (Große Bleichen) einen Flagshipstore.

Monza, Malaysia oder Montecarlo in klein: Wenn die Studenten der TU Harburg mit ihrem Rennwagen vor den Zuschauern in die Kurve flitzen, dann fühlt sich so mancher an die Formel 1 erinnert, nur ohne den ohrenbetäubenden Lärm der großen Vorbilder. Jedes Jahr präsentieren die jungen Wissenschaftler einen neuen Elektrowagen, den sie leise surrend, mit Helm und im Rennanzug, über Schaustrecken im Hafen rasen lassen. In diesem Sommer schaffte die verbesserte Version ihres Boliden bereits eine Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern – ausschließlich aus Batteriebetrieb.

Regelmäßig erforschen die Studenten mit ihren Sportschlitten „made in Hamburg“ Technologien, die das Autofahren energiesparender, sicherer und einfacher machen. Sie liegen damit im Trend der aktuellen IAA in Frankfurt. Auf der Automesse drängen sich die meisten Besucher um vernetzte und selbstfahrende Modelle. Und die sind längst nicht mehr nur auf den riesigen Ständen von BMW oder Mercedes zu bestaunen. Die kühnsten Neuerungen werden heute von IT-Unternehmen wie Google oder Apple entwickelt, vor allem, weil diese Konzerne in den USA mit weit weniger Technikskeptikern zu kämpfen haben als die deutschen Hersteller.

Die Chance, Fahrzeuge mit dem Smartphone zu verbinden und Autos untereinander über Themen wie Gefahrenstellen und Staus kommunizieren zu lassen, bringt eine neue Emotionalität in die mobile Welt, die in der jungen Generation mehr und mehr abhanden zu kommen scheint. „Es gibt eine neue Emotion rund ums Autofahren“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. „Und es ist etwas anderes, als schnell um die Kurve zu kommen und die Reifen quietschen zu lassen.“

Zwar dominieren in der Hamburger Wirtschaft Handel und Hafen, die Stadt liegt fernab von den großen Technologiezentren in Baden-Württemberg und Bayern. Dennoch beschäftigen sich auch in der Hansestadt Tausende Brancheninsider mit dem Automarkt und den Perspektiven für die Mobilität von Morgen. Ein Überblick:

Das Daimler-Werk in Hausbruch profitiert von der neuen C-Klasse

Der Stuttgarter Autobauer hat für Neuanläufe und Fertigungstechnologien alleine in den vergangenen beiden Jahren rund 200 Millionen Euro in sein Hamburger Werk investiert. Davon ist ein großer Teil in die Produktion der Achsen- und Achskomponentenproduktion für die neue C-Klasse geflossen. Die Zahl der Beschäftigungten in der Fabrik ist seit Jahren stabil. Zurzeit arbeiten in Hausbruch rund 2600 Mitarbeiter.

Wie auch die anderen Standorte profitiert das Werk Hamburg nach eigenen Angaben von der sehr guten Kundennachfrage und dem Rekordabsatz von Mercedes-Benz in den ersten acht Monaten 2015. Zugpferd für Hamburg ist insbesondere die volumenstärkste Baureihe C-Klasse. „Unsere Kapazitäten im Werk sind insgesamt sehr gut ausgelastet, sodass wir dieses Jahr ohne Sommerpause durchproduziert haben und zuversichtlich auf das zweite Halbjahr blicken“, sagte eine Konzernsprecherin. Die Perspektiven für das Werk Hamburg seien „sehr gut“.

Contitech bleibt dem Ex-Phoenix-Standort treu

In Hamburg beschäftigt der Zulieferer ContiTech, eine Tochter der Hannoveraner Continental, seit Jahren eine stabile Anzahl von rund 800 Mitarbeitern. 2007 war die ehemalige Phoenix in Harburg mit der Contitech verschmolzen worden. Die Fusion hatte damals die Sorge vor einer schrittweisen Schwächung des Industriestandortes genährt. Doch nach wie vor investiert Contitech auf dem alten Gelände in die Modernisierung und Automatisierung der technischen Anlagen. Conti stellt in Hamburg Gummiprodukte her, welche die Abnehmer, vornehmlich Autohersteller, zu Reifen, Gummidichtungen, Schläuchen oder Feuerwehranzügen weiterverarbeiten. Der Konzern experimentiert dabei auch mit innovativen Materialien, zum Beispiel mit Naturkautschuk aus dem Saft von Löwenzahn-Wurzeln.

Carsharing: BMWs mit Batterie für alle

Das Erlebnis einer geräuschlosen Fahrt mit einem E-Mobil können sich jetzt auch Otto-Normal-Fahrer gönnen. Denn neuerdings verleiht der Carsharinganbieter DriveNow in Hamburg auch batteriebetriebene BMWs. 30 Elektrofahrzeuge des Modells i3 schaffte DriveNow Mitte Juli für die Nutzer in der Hansestadt an, rund 530 Fahrzeuge umfasst die Flotte in der Elbmetropole insgesamt. 34 Cent pro Minute kostet es, sich bei DriveNow ans Steuer des Batterie-BMW zu setzen, dieser Preis liegt zwar im Vergleich zu den herkömmlichen Wagen im oberen Bereich. Allerdings: die Anschaffung des BMW würde mit 35.000 Euro das Konto mehr belasten.

Elektromobilität für die Massen bleibt ein hehres Ziel

„Der Ausbau der Elektromobilität erfüllt noch nicht alle Erwartungen“, sagt Peter Lindlahr, Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft zur Förderung innovativer Antriebe, HySolutions. Hamburg ist zwar neuerdings mit einem Projekt als Leuchtturm Elektromobilität unter zahlreichen technologischen Innovationen nominiert. Überzeugt hat die Entscheider in Berlin das Flottenprojekt „Hamburg - Wirtschaft am Strom“, das in der Hansestadt seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Bei diesem Programm zahlen gewerbliche und kommunale Nutzer von E-Mobilen nur die Hälfte des Anschaffungspreises. Den Rest der Summe übernehmen der Bund und die Hersteller, etwa Daimler, Renault, VW oder Nissan. Allerdings sind die lautlosen Elektrofahrzeuge auf den Straßen an Alster und Elbe noch längst keine Selbstverständlichkeit. Derzeit rollen etwa 1500 Stromer (von 750.000 in Hamburg zugelassenen Pkw) durch das Stadtgebiet und die Metropolregion. Davon fahren 340 Autos für städtische Betriebe. Zugleich schaffen immer mehr Unternehmen klimafreundliche Kfz an, etwa Tchibo, Beiersdorf oder das Abendblatt.

Benziner an Ladestationen müssen mit Strafen rechnen

Die Infrastruktur wird trotz der geringen Fahrzeugdichte – oder aus diesem Grunde – ausgebaut. Während Elektroautobesitzer derzeit 150 Ladeplätze an 75 Stationen ansteuern, sollen sie in einem Jahr an 600 Ladeplätzen auf 300 Stationen Strom „tanken“ können. Dabei werden auch einige Schnellladeplätze eingerichtet, an denen der Fahrer die Batterien in 30 Minuten wieder komplett aufladen kann. Neu ist auch eine Regelung, nach der herkömmliche Fahrzeuge, welche Ladeplätze blockieren, abgeschleppt werden können. Bis vor kurzem hatten die Behörden diese Möglichkeit noch nicht, da die Gesetzgebung bisher eine unterschiedliche Behandlung verschiedener Fahrzeugtypen im Verkehr ausgeschlossen hatte. Mit diesen Triebfedern der E-Mobile vor Augen geht Lindlahr für 2016 von einer Verdoppelung der Anzahl bei den umweltverträglicheren Pkw aus. Auch neue Massenmodelle mit E-Motor, etwa der VW Golf, der Passat oder der Audi A3 als Stromer, dürften den Absatz ankurbeln.

E-Auto-Pionier aus Hamburg vollständig verkauft

Der mittelständische Hamburger Autohändler Karabag hatte bereits in den Jahren 2011 bis 2013 mehrere Hundert Stromer vornehmlich des Modells Fiat 500 in die Metropolregion gebracht (deutschlandweit etwa 800). Für seine Pläne konnte der Unternehmer viele Firmenpartner wie Still, Linde oder Eberspächer gewinnen, und überholte damit auch große Auto-Konzerne in der E-Mobil-Verbreitung. Im Frühjahr 2014 hatte der kommunale Ökostrom- und Gasversorger Wemag aus Schwerin dann eine 70-prozentige Beteiligung an dem Hamburger Entwickler und Hersteller übernommen. Kürzlich hat die Wemag die Hamburger komplett gekauft, sagte Gründer Sirri Karabag dem Abendblatt.

Autohäuser investieren mehr als 100 Millionen Euro

Junge Leute kaufen sich als Statussymbol heute lieber Smartphones als Sportwagen. Um für künftige Käufer attraktiv zu bleiben, investieren die Autohäuser der Stadt kräftig. Mehr als 100 Millionen Euro haben die Händler zuletzt für moderne Ausstellungen ausgegeben. So hat Porsche im Februar seinen neuen Standort in Eidelstedt eröffnet, der 30 Millionen Euro gekostet hat. Und der zweite neue Porsche-Sitz, das Alster-Gate an der Lübecker Straße, soll 2017/18 an den Start gehen. Auf dem Grundstück der ehemaligen Gewerbefachschule entsteht eines der größten innerstädtischen Porsche-Zentren der Welt. Auto Wichert (Audi, VW) eröffnete Anfang des Jahres an der Langenhorner Chaussee Ausstellungsflächen für 300 Fahrzeuge. Geschäftsführer Bernd Glathe ließ sich den Neubau 35 Millionen Euro kosten. BMW freute sich in Hamburg im vergangenen Geschäftsjahr über das erfolgreichste Jahr seiner Firmengeschichte. Seit 2010 hat der bayerische Autobauer insgesamt 20 Millionen Euro für Neu- und Umbauten der Hamburger Niederlassung mit ihren 600 Mitarbeitern ausgegeben. Mercedes präsentiert sich derweil wieder in der Innenstadt. Die Stuttgarter mit 800 Mitarbeitern in den Autohäusern der Stadt haben sich mit dem „Mercedes me“-Store am Ballindamm eine eigene Markenwelt geschaffen, in der auch kulturelle und Wirtschaftsevents stattfinden. In der Mercedes-Niederlassung in Wandsbek lebt man überdies die Energiewende: Dort steht das weltweit erste Autohaus, das eine Brennstoffzelle zur Gebäudeversorgung nutzt. Der amerikanische Anbieter von Elektroautos, Tesla, leistet sich sogar in 1a-Lage an den großen Bleichen einen Flagshipstore.