Hamburg/Paris. Laut neuer Studie gilt Hamburg als Musterbeispiel für die Fähigkeit von Städten, Probleme zu lösen. Viel Lob für Olaf Scholz

Diese Studie dürfte nicht nur SPD-Bürgermeister Olaf Scholz, sondern auch die Handelskammer freuen: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Hamburg in einer jetzt publizierten Untersuchung als eine wichtige europäische Führungsstadt herausgehoben. In der 116 Seiten starken Untersuchung mit dem Titel „Local Economic Leadership“ attestiert die einflussreiche globale Organisation der Hansestadt nicht nur eine kluge Politik über die vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Sie lobt auch den „unverwechselbaren Führungsstil“ von Bürgermeister Scholz, den die Studie als „akribisch, verlässlich und vertrauenswürdig“ beschreibt. Scholz halte keine flammenden Reden, gehe aber zentrale Herausforderungen ebenso engagiert wie hartnäckig an.

Positiv erwähnt wird etwa das Wohnungsbauprogramm, die Einrichtung einer Jugendberufsagentur, die Haushaltsdisziplin, aber auch der Ausbau der vorschulischen Kinderbetreuung. Auch der Bau der HafenCity und das neue Programm „Stromaufwärts an Bille und Elbe“, mit dem der Wohnungsbau im Osten der Stadt forciert werden soll, gelten der OECD als vorbildlich. Positiv erwähnt wird auch die Führungsrolle Hamburgs im Bereich der (neueren) Technologien, etwa der Windenergie, aber auch der IT, und das Wachstum des Tourismus. Die Studie, die sich neben Hamburg auch Amsterdam, Stockholm und Manchester als Beispiele für die neue Kraft der Städte als Entwicklungsmotoren und Problemlöser widmet, betont auch die Bedeutung sozialer Komponenten wie Integration (von Zuwanderern) und Inklusion (von Menschen mit Behinderung). Auch hier wird Hamburg ein gutes Zeugnis ausgestellt. So habe der Scholz-Senat mit der Einbürgerungskampagne „Ich bin Hamburger“ klare Signale gesetzt, mit denen Zuwanderer willkommen geheißen, aber zugleich auf Werte des Zusammenlebens verpflichtet würden.

Herausgehoben wird von der OECD auch die Rolle der Handelskammer Hamburg bei der strategischen Entwicklung der Stadt (etwa durch wertvolle Analysen oder die Einführung der Business Improvement Districts), aber auch die gute Arbeit der Hamburger Wirtschaftsförderung.

Insgesamt sei es Hamburg durch die Anstrengung von Politik und Wirtschaft gelungen, den „Anforderungen einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden und seine Wirtschaft auf den internationalen Wettbewerb einzustellen“, so das Fazit. Der Bürgermeister kommentierte das Lob am Donnerstag gewohnt zurückhaltend. „Das historische Modell des Stadtstaats“, so Scholz lakonisch, „ist offenbar auch in der modernen Welt des 21. Jahrhundert besonders geeignet, um mit den Herausforderungen der Zeit umzugehen.“

Die OECD-Studie im Internet:

www.oecd.org/cfe/leed/OECD-LEED-Local-Economic-Leadership.pdf