Hamburg. Die alten Fahrzeuge waren laut Feuerwehr veraltet und marode. Deshalb wurden am Donnerstag drei neue Einsatzwagen vorgestellt.
Auf diese Fahrzeuge hat die Feuerwehr am Elbtunnel lange gewartet. Am Donnerstag wurden die drei neuen „Sonderlöschfahrzeuge Tunnel“ vorgestellt. Zwei davon sind an den beiden Feuerwachen südlich und nördlich des Elbtunnels stationiert. Das dritte SLF-T, so die Abkürzung, wird als Ersatz- und Übungsfahrzeug an der Wache Osdorf stationiert sein. Die neuen Löschfahrzeuge lösen ihre Vorgänger von 1992 ab.
„Überfällig“, so heißt es aus Reihen der Feuerwehr, seien sie gewesen. Die alten Fahrzeuge waren nicht nur veraltet, sondern auch marode. Erst am Mittwoch war eines ausgefallen. Was die Feuerwehr jetzt hat, ist Hightech. Maßgeschneidert. Die Vorgaben für das SLF-T hat die Technische Abteilung der Hamburger Feuerwehr zusammen mit den Einsatzabteilungen entwickelt. Eine der Besonderheiten: Auf der Stoßstange vorn ist ein Werfer angebracht, mit dem bis zu 1200 Liter Wasser oder auch Schaum bis zu 70 Meter weit geschleudert werden könne. Direkt am Gerät gibt es eine Wärmebildkamera, die Bilder auf den Bildschirm im Fahrzeug sendet. So können die Einsatzkräfte noch beim Heranfahren an ein brennendes Fahrzeug im Tunnel mit dem Löschen beginnen.
„Unser Ansatz ist es, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu erreichen“, sagt der Chef der Elbtunnelfeuerwehr, Werner Nölken, 59, der quasi zu seinem 35. Dienstjubiläum die Fahrzeuge bekommen hat. Nur drei Mann Besatzung sind auf jedem der Fahrzeuge, die im Ernstfall von beiden Seiten in den Tunnel fahren. Deshalb sind Fahrer und Beifahrer voll eingebunden und haben im Gegensatz zu „normalen“ Einsatzfahrzeugen an ihren Sitzen Atemschutzgeräte, die auch über zwei statt einer Sauerstoffflasche verfügen. Auf dem Dach des SLF-T ist ein Schnellbaugerüst in einer Abkippvorrichtung. Es wird gebraucht, wenn jemand aus dem Führerhaus eines zerstörten Lkw gerettet werden muss. Die Geräte dazu, Spreizer und Kneifer, die mit enormer Kraft Metall zerteilen, um beispielsweise Dächer abzukneifen, werden nicht über Hydraulikschläuche, sondern durch Akkus angetrieben. So sind sie deutlich schneller einsetzbar. Das SLF-T selbst ist 20 Zentimeter schmaler als normale Löschfahrzeuge. So kommt man im Ernstfall besser durch.
Der Ernstfall kommt bis zu 600-mal im Jahr im Elbtunnel vor. Richtige Brände sind deutlich seltener. 2015 gab es bislang sechs. Fünf bis zehn im Jahr sind die Regel. Zusammen mit der Absauganlage im Elbtunnel, die bei einem Feuer kraftvoll den Qualm absaugt, machen die Fahrzeuge die vier Röhren zu einem der sichersten Tunnel.