Hamburg. Zudem steht Schmidt-Trenz ein Dienstwagen zu. Nur 69 Prozent der Hamburger Wirtschaft befürworten Hamburger Olympia-Bewerbung.
Die zwölf Mitglieder, die sich im 66-köpfigen Plenum der Handelskammer schon vor Jahresfrist für die Offenlegung des Gehalts von Hauptgeschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz ausgesprochen, haben ihr Ziel erreicht. Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer veröffentlichte am Donnerstag die Einkünfte des Geschäftsführers. 370.000 Euro verdient demnach Schmidt-Trenz im Jahr, weitere bis zu 105.000 Euro kann er sich zudem als Tantiemen in Abhängigkeit von der Erfüllung der Jahresaktivitätenplanung sichern. Zudem steht dem Hauptgeschäftsführer laut Kammer-Präses ein Dienstwagen zu. Melsheimer will auch künftig in der Kammer für mehr Transparenz sorgen.
Der Kammer-Hauptgeschäftsführer befindet sich damit im oberen Mittelfeld der Großverdiener unter den städtischen Beschäftigten. Flughafenchef Michael Eggenschwiler erhielt 2014 (neuere Angaben gibt es nicht) ein Jahressalär von 355.000 Euro. Hochbahnchef Günter Elste konnte sich sogar über 372.024 Euro freuen samt einem Bonus von bis zu 100.000 Euro. Tourismus-Chef Dietrich von Albedyll verdiente 2014 rund 222.207 Euro. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) muss sich aktuell unterdessen mit 177,577,44 Euro Gehalt im Jahr zufrieden geben. Bundeskanzlerin Angela Merkel soll 221.300 Euro erhalten.
69 Prozent der Mitgliedsunternehmen der Handelskammer befürworten eine Bewerbung Hamburgs als Ausrichter der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele. Die breiteste Zustimmung kommt dabei mit 85 Prozent von den ins Handelsregister eingetragenen Unternehmen ab 20 Mitarbeitern; von den HR-Unternehmen bis 20 Mitarbeitern sind 71 Prozent pro Olympia, von den Kleingewerbetreibenden sind es 66 Prozent. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Telefonbefragung des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Handelskammer unter ihren Mitgliedern. „Die Hamburger Wirtschaft hat mit starker Mehrheit pro Olympia votiert. Jetzt müssen die Planungen weiter konkretisiert werden, damit sich auch die Hamburger Bevölkerung Ende November ähnlich mehrheitlich hinter die Bewerbung stellt“, sagte Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer.
Im Auftrag der Handelskammer wurden die 1.508 repräsentativ ausgewählten Firmen außerdem danach gefragt, was ihnen bei einer Bewerbung besonders wichtig sei. Hier nannten 33 Prozent der Befürworter, dass Hamburg durch Olympia an Attraktivität gewinnt, und 26 Prozent, dass Nachhaltigkeit bei den olympischen Investitionen und Bauten ganz oben stehen muss. 28 Prozent der befragten Handelskammer-Mitglieder lehnen eine Bewerbung Hamburgs ab. 44 Prozent der Kritiker sehen vor allem die eventuellen finanziellen Belastungen mit Sorge. Der Befragung war ein Beschluss des Plenums der Handelskammer vom Dezember 2014 vorausgegangen, wonach vor einer endgültigen Positionierung zum Thema Olympia eine Mitgliederumfrage durchzuführen sei. Eine Beschlussfassung erfolgt im September-Plenum.