Hafencity. Erste Entscheidung der Olympia-Bewerbungsgesellschaft: Alfons Hörmann wurde zum Vorsitzenden gewählt.

Ihre erste Entscheidung trafen die Gesellschafter der Olympia-Bewerbungsgesellschaft auf ihrer Gründungsversammlung im Unilever-Gebäude in der HafenCity nicht nur einmütig, sondern auch einstimmig: Alfons Hörmann (Kempten), 54, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), wurde zum Vorsitzenden gewählt. Für das Motto der Kampagne zitierte er Tennislegende Björn Borg: „Wenn du Angst hast zu verlieren, kannst du nicht gewinnen.“

Bis zum 1. August sollen die sechs Gesellschafter DOSB, Hamburg, Bund, Kiel, Schleswig-Holstein und Handelskammer Hamburg 28 Aufsichtsräte benennen. Auf der nächsten Gesellschafterversammlung Anfang September steht die Gründung eines Kuratoriums auf der Tagesordnung. Claudia Bokel, 41, ehemalige Fechtweltmeisterin und neben Präsident Thomas Bach, 61, einziges deutsches IOC-Mitglied, soll für das Gremium bis zu zehn Personen aus Politik, Sport, Wirtschaft und Gesellschaft vorschlagen. Sie sollen für Hamburg werben und möglichst auch Geld einsammeln. Dass die Lobbyarbeit noch hakt und die Bundesregierung das Thema international bislang defensiv vertritt, sorgt Hörmann nicht. „Wir machen derzeit unsere Hausaufgaben. Erst wenn alle Fakten feststehen, macht es Sinn, offensiv zu werden. Ich bin aus vielen Gesprächen überzeugt davon, dass sich die Bundesregierung für die deutsche Olympiabewerbung mit Nachdruck einsetzen wird.“

Die Kosten der Bewerbung werden für die nächsten zwei Jahre auf 50 Millionen Euro geschätzt, der Bund übernimmt 30 Millionen, Hamburg hat maximal 15 Millionen eingeplant. Der Betrag könnte sich nur dann erhöhen, wenn die Wirtschaft, die 25 Millionen Euro bereitstellen will, kein Geld einbringt. In diesem Fall müsste Hamburg als Einziger der sechs Gesellschafter für die Deckung der Ausgaben sorgen. Das ist in Paragraf zwei, Absatz zwei des Gesellschaftervertrags geregelt.

Dass es dazu kommen könnte, schließt Nikolas Hill, der Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft, aus: „Es gibt zwar noch keine unterschriebenen Verträge, aber erste Vereinbarungen sind auf der Zielgeraden.“