Hamburg. Am Sonnabend könnte in Hamburg der Temperatur-Rekord von 1992 gebrochen werden. Es werden vier Tage mit mehr als 30 Grad erwartet.

Nun ist er da, der Sommer! Mit Temperaturen um die 34 Grad kommen die Hamburger ab Mittwoch gehörig ins Schwitzen. Zum Wochenende werden sogar Temperaturen um die 36 Grad Celsius erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt. Die Feuerwehr gibt Ratschläge zum Umgang mit den hohen Temperaturen.

Die vom Wetterdienst angegebene Temperatur bezieht sich auf den Messstandpunkt am Flughafen. In der Stadt kann es laut eines Sprechers des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation auch wärmer werden. Dort können am Sonnabend und Sonntag auch Temperaturen von 38 Grad Celsius erreicht werden. Damit würde dann ein knapp 23 Jahre alter Temperatur-Rekord gebrochen werden. Dieser liegt derzeit bei 37,3 Grad Celsius, gemessen am 9. August 1992. Damit er allerdings auch offiziell gebrochen werde, müsste diese Temperatur ebenfalls am Flughafen gemessen werden.

Bereits am Mittwoch klettert die Temperatur auf über 28 Grad Celsius. Von Donnerstag bis Sonntag sind dann Temperaturen von über 30 Grad Celsius zu erwarten. Und auch für Montag stehen die Chancen gut, noch die 30-Grad-Marke zu überschreiten. Allerdings nimmt auch die Wahrscheinlichkeit für Wärme-Gewitter ab Sonntag zu, so der Sprecher weiter.

Feuerwehr gibt Tipps zur Hitze

Die Feuerwehr Hamburg geht durch die hohen Temperaturen von einem Anstieg der Einsatzzahlen aus. Das geht aus einer Mitteilung hervor, in der vor allem Kreislaufbeschwerden und Brände durch Trockenheit als Gründe genannt werden. Auch die Zahl der Badeunfälle könnte aufgrund der erhöhten Temperaturen steigen. Die Feuerwehr hat daher einige Tipps im Umgang mit der Sommerhitze genannt.

Demnach seien vor allem ältere Menschen und Kinder gefährdet. Eine Gefahr geht beispielsweise von in der Sonne geparkten Autos aus. Die Feuerwehr rät: „Lassen Sie Kinder oder Tiere niemals im Auto.“ Die Temperaturen in den Fahrzeugen können in der Sonne innerhalb kürzester Zeit lebensbedrohliche Höhen erreichen. Die Feuerwehr bittet daher: „Rufen Sie umgehend Hilfe, wenn Sie ein im Fahrzeug eingeschlossenes Kind oder Tier sehen und der Fahrzeughalter nicht auffindbar ist.“

Weiter rät die Feuerwehr, die Mittagshitze zu meiden und sich eher im Schatten aufzuhalten. Ein weiterer Tipp ist viel Wasser, Schorle oder Tee zu trinken. Alkohol dagegen sollte gemieden werden, so die Feuerwehr. Sportliche Aktivitäten sollten in die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Sollte es doch in die Sonne gehen, sollte auf den richtigen Sonnenschutz geachtet werden, insbesondere für Kinder.

Auch Mediziner warnen vor der Hitze

Auch Medizin-Meteorologen warnen vor Belastungen für den menschlichen Organismus. Gefährdet seien vor allem Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen, sagte eine Sprecherin der Medizin-Meteorologie des Deutschen Wetterdienstes am Dienstag in Freiburg. Der Körper sei damit beansprucht, sich mit den hohen Temperaturen zu arrangieren.

Auf körperliche Aktivitäten im Freien sollte, zumindest tagsüber, verzichtet werden. Zudem sollte man sich nur im Schatten oder in Gebäuden aufhalten. Die Einrichtung mit Sitz in Freiburg untersucht die Auswirkungen des Wetters auf den menschlichen Körper.

Die Hitze könne unter anderem zu Herz-Kreislauf-Beschwerden, Migräne, Krampfanfällen sowie Rheuma-Erkrankungen führen, hieß es. Belastungen für den Köper sollten auf jeden Fall vermieden werden.

Eine große Rolle spiele die Ernährung. Schwer verdauliche Speisen sollten gemieden werden. Zudem brauche der Körper viel Flüssigkeit. Erhöhte Vorsicht sei im Straßenverkehr gefragt. Weil die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit bei Hitze eingeschränkt sei, steige die Unfallgefahr.

So halten Sie Innenräume kühl

Um auch die eigenen vier Wände kühl zu halten, rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin nasse Stoff im Wohnraum trocknen zu lassen. Dadurch entsteht Verdunstungskälte - und die hält zum Beispiel nachts das Schlafzimmer kühler.

Scheint die Sonne ungefiltert durch die Fenster, wird es in den Räumen heiß. Daher sollten bereits am Morgen lichtdichte Vorhänge oder Rollläden heruntergelassen werden, rät der BUND. Dazu sollte nur nachts und am frühen Morgen gelüftet werden. Im Keller sollte sogar gar nicht gelüftet werden.

Eine gute Alternative zu Klimaanlagen seien auch Pflanzen im Zimmer, da sie im Sommer für Abkühlung sorgen. Sie verdunsten permanent Wasser und kühlen damit die Wände.

Mit Material von dpa