Hamburg. Am Wochenende führen Architekten und Ingenieure durch 33 Hamburger Gebäude, die sie geplant haben. Besichtigungen sind kostenlos.

Warum mussten die Parkplätze von Ikea Altona aufs Dach? Was ist zu beachten, wenn man ein Musicaltheater mitten im Hafen plant? Oder wie baut man eigentlich ein Hausboot? Es sind Fragen wie diese, um die es am Wochenende beim „Tag der Architektur und der Ingenieurbaukunst“ in Hamburg geht. Eine Gelegenheit im Rahmen des Hamburger Architektursommers, direkt mit den Planern bei geführten Besichtigungen mehr von aktuellen Hamburger Bauwerken zu erfahren, über die oft schon berichtet worden ist. Architekten und Ingenieure zeigen dabei neue Gebäude, die sie geplant haben oder führen auch durch historische Bauten, die beispielsweise gerade saniert oder umgebaut wurden. Ein Blick nicht nur auf die Fassaden, sondern auch dahinter.

Ausgerichtet wird das Angebot sowohl von der Architektenkammer als auch von der Ingenieurkammer-Bau. Insgesamt gehören am Sonnabend und Sonntag 93 Führungen zu 33 Einzelbauwerken zum Programm, das im Internet unter www.tda-hamburg.de zu finden ist. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Hier eine Auswahl:

Ikea – Elchtest in Altona

Herausforderung war hier der Entwurf einer Fassade, die sowohl das typische Erscheinungsbild des schwedischen Möbelkonzerns Ikea zeigt, aber auch dem Bauen mitten in der Fußgängerzone gerecht wird. Gelöst? Am Sonnabend, 27. Juni, wird der Architekt Stephen Kausch mehr dazu berichten. Die Führungen starten jeweils um 14, 15 und 16 Uhr, Treffpunkt ist der Haupteingang in der Großen Bergstraße in Altona.

Passivhaus – zurück in die Zukunft

Das Passivhaus des Hamburger Architekten Jakob Siemonsen hat viele Diskussionen über heutige Architektur ausgelöst. Er setzte auf moderne Energietechnik, aber im Stil der Gründerzeit. Am Sonnabend erzählt er vor Ort an der Wiesenstraße 7 in Eimsbüttel, warum er das getan hat und wie. Führungen starten um 10, 11 und 12 Uhr.

Wohnen auf dem Wasser. Auch Hausboote auf dem Mittelkanal in Hammerbrook sind Thema der Architektur-Führungen
Wohnen auf dem Wasser. Auch Hausboote auf dem Mittelkanal in Hammerbrook sind Thema der Architektur-Führungen © Daniel Wickersheim | Daniel Wickersheim

Hausboot – in Augenhöhe mit den Enten

Das Wohnen auf einem Hausboot hat nicht nur den besonderen Charme, direkt auf dem Wasser leben zu können – bei diesem Projekt versuchten die Planer zudem, möglichst viel alternative Energie-Erzeugung zu erreichen. Ob es gelungen ist, kann man sich am Sonnabend am Norderkai-Ufer 1 am Mittelkanal in Hammerbrook ansehen. Die Führungen starten jeweils um 11, 12 und um 13 Uhr. Gleich nebenan am Norderkai-Ufer 3 lässt sich dann ein Vergleich mit dem Nachbar-Hausboot „Sonn Dusel“ anstellen. Der Wohnbereich liegt dort auf der Höhe des Wassers – in Augenhöhe der Enten quasi. Führungen ebenfalls am Sonnabend jeweils um 11.30 Uhr, 12.30 Uhr und 13.30 Uhr.

Wohnen – verdichtet in Othmarschen

Der Neubaukomplex „Othmarscher Höfe“ wird gelegentlich als Negativ-Beispiel für die Folgen des neuen Baubooms in Hamburg angeführt. Zu dicht und zu gleichförmig sei dort gebaut worden, sagen Kritiker. Ob sie Recht haben? Am Sonnabend zeigen Architekten und Stadtplaner ein Projekt der Genossenschaft Altoba. Treffpunkt ist die Jürgen-Töpfer-Straße 51-57, Führungen sind um 11, 12 und 13 Uhr geplant.

An der Elbe (l.) wird
An der Elbe (l.) wird "Das Wunder von Bern" aufgeführt © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

Musical an der Elbe – Theater am Fluss

Die glänzende Edelstahlfassade des neuen Musical-Theaters auf Steinwerder ist von den Landungsbrücken schnell zu sehen. 1900 Plätze bietet das Haus und viel Technik dahinter. Führungen am Sonnabend um 9, 10 und 11 Uhr. Achtung! Die Fähre fährt nicht, man kommt durch den Alten Elbtunnel per Fahrrad hin oder fährt mit dem Auto zur Norderelbstraße 8.

Großmarkt – noch mehr Theater

Auch auf dem Gelände des Großmarktes wurde jetzt ein Musicaltheater gebaut. Wie man einen Industriebau in einen Veranstaltungsbau umwandelt, erklären die Planer des „Mehr! Theaters“ am Sonntag. Treffpunkt ist an der Lippeltstraße/Ecke Bankstraße, Führungen um 13, 14 und 15 Uhr.

Regattaverein – willkommen im Club

Weil das alte Clubhaus des Norddeutschen Regattavereins 2010 abgebrannt war, wurde ein Neubau fällig. Doch direkt am Wasser zu bauen, zumal mit Untergeschoss unterhalb des Wasserspiegels, ist nicht einfach. Wie es gemacht wurde, erfährt man am Sonntag bei Führungen um 15, 16 und 17 Uhr; Treffpunkt: Schöne Aussucht 36.