Hamburg. Wartungsbetrieb für Flugzeugtriebwerke soll mehrere Hundert Beschäftigte haben. Nach einem Standort in Europa wird gesucht.

Die Lufthansa Technik und der US-amerikanische Triebwerkshersteller GE Aviation haben eine weitreichende Kooperation beschlossen:. Die beiden Unternehmen wollen einen gemeinsamen Wartungsbetrieb für Flugzeugtriebwerke mit mehreren Hundert Beschäftigten in Europa aufbauen. Gemäß einer von den beiden Partnern auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget unterzeichneten Absichtserklärung soll die Gemeinschaftsfirma schon im Jahr 2018 die Arbeit aufnehmen.

Vorgesehen ist, in dem Betrieb die beiden neuen Motorentypen GEnx-2B sowie GE9X zu warten und zu überholen. Sie treiben die Boeing 747-8 – die jüngste Variante des „Jumbo-Jets“ – beziehungsweise die geplante Boeing 777X an. Die 747-8 wird bereits von der Lufthansa geflogen, die 777X soll im Jahr 2020 hinzustoßen, 34 Maschinen dieses Typs sind bestellt.

„Die Kombination aus dem Know-how eines führenden Herstellers und dem umfassenden Erfahrungsschatz eines der weltweit führenden Wartungsunternehmen bedeutet höchste Qualität und Kostenvorteile für unsere Airline-Kunden“, sagte Lufthansa-Technik-Chef Johannes Bußmann.

Noch vor Jahresende solle ein Standort für den neuen Betrieb gefunden sein, sagte ein Sprecher von Lufthansa Technik. Das Gemeinschaftsunternehmen, das sich auf zwei Motorentypen konzentrieren werde, sei eine „Ergänzung“ zu den Triebwerksüberholungsaktivitäten in Hamburg: „Die Entscheidung bedeutet nicht, dass Arbeit aus Hamburg auf einen anderen Standort verlagert wird.“ Die Kooperation mit der Luftfahrttochter des US-Technologiekonzerns General Electric (GE) folgt offenbar dem Muster eines anderen Gemeinschaftsbetriebes: Im Jahr 2003 gründeten Lufthansa Technik und der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce die Firma N3 Engine Overhaul Services mit Sitz im thüringischen Arnstadt bei Erfurt.

Der Betrieb nahm 2007 die Arbeit auf und hat inzwischen rund 650 Beschäftigte. Dort werden die Triebwerkmuster Trent 500, Trent 700 und Trent 900 überholt. Der letztere Motorentyp treibt das Airbus-Flaggschiff A380 an.

Für die angekündigte Gründung des Gemeinschaftsunternehmens mit GE Aviation stehen noch behördliche Freigaben aus.