Hamburg. Drei Wochen Theater, Tanz, Musik und Performance: Das bietet das spartenübergreifende Sommerfestival auf Kampnagel im August.

Avantgarde für alle verspricht das Internationale Sommerfestival vom 5. bis zum 23. August in der Hamburger Kampnagel-Fabrik. „Die Avantgarde-Künstler haben radikale neue Formen entwickelt und immer auch die Öffnung und Überschneidung der Sparten vorangetrieben“, sagte der künstlerische Leiter András Siebold am Dienstag in Hamburg.

Auch das Sommerfestival versuche ein interdisziplinäres Festival zu sein, bei dem sich Musik, Tanz, Theater, Bildende Kunst und Performance überschneiden und in verschiedenen Querverbindungen neue Formate ausbilden.

Eröffnet wird das Festival mit der Neufassung von „Available Light“, einem Klassiker der Avantgarde von drei Vorreitern aus Musik, Tanz und Architektur: John Adams, Lucinda Childs und Frank O. Gehry.

Die zweite große Tanzproduktion des Ballet de Lorraine aus Nancy zeigt mit Merce Cunningham und William Forsythe zwei Klassiker der jüngeren Tanz-Avantgarde, um dann mit der Deutschlandpremiere des Choreographen-Duos Cecilia Bengolea und François Chaignaud modernes Ballett mit popkulturellen Tanz-Stilen zu verbinden.

Mit dem Turner-Preisträger Douglas Gordon wird einer der bekanntesten Bildenden Künstler sein neues Musik-Theater „Bound to Hurt“ zum Start des Festivals am 6. August uraufführen. Außerdem wird seine Installation „The End of Civilisation“ während des gesamten Festivals gezeigt. Eine neue Konzertperformance mit Tänzern und Videokünstlern der Musikerin Bianca Casady wird ebenfalls uraufgeführt.

Viele Festivalkünstler sind zum ersten Mal in Deutschland zu erleben: beispielsweise der indonesische Choreograph Eko Supriyanto, dessen Stück „Cry Jailolo“ von der Schönheit der Korallenriffe und ihrer drohenden Zerstörung inspiriert ist. Die brasilianische Choreographin Alice Ripoll bringt Tänze aus den Favelas von Rio auf die Bühne. Im Garten des Festivals will die Hamburger Künstlergruppe Baltic Raw Frank Gehrys Walt Disney Concert Hall zum „Willkommenscenter für Flüchtlinge“ umbauen. (dpa)