Hamburg. Beschäftigte der Finanzbehörde sollen Geld abgezweigt haben. Zwei tatverdächtige Frauen seien vom Dienst suspendiert worden.

Sie haben buchstäblich zu tief in die Kasse gegriffen. Zwei Beschäftigte der Kasse.Hamburg sollen über einen längeren Zeitraum Hunderttausende Euro veruntreut haben. Die Behörde bemerkte die Tat jedoch rechtzeitig. „Der größte Teil des Geldes konnte sichergestellt werden“, sagt Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde. Die zwei tatverdächtigen Frauen seien vom Dienst suspendiert worden. Bisher ermittelt die Staatsanwaltschaft aber nur gegen eine 26 Jahre alte Beschäftigte wegen Untreue. Die Finanzbehörde spricht indes von einer „versuchten Unterschlagung“.

Bei der Kasse.Hamburg handelt es sich um einen Landesbetrieb der Finanzbehörde. Nach eigenen Angaben versteht sie „sich als Service- und Kompetenzzentrum für die Buchhaltungsaufgaben der Stadt“. Durch die Hände der Mitarbeiter gehen größere Beträge, und offenbar glaubten die beiden Frauen, dass ein Griff in die Kasse schon nicht auffallen würde. Doch da hatten sie sich gehörig verzettelt.

Die Strafanzeige der Finanzbehörde ging am 1. Juni bei der Staatsanwaltschaft ein. Ermittelt wird, wie oft die Verdächtige im Tatzeitraum zwischen Februar und Mai Geld der Stadt auf ihr Privatkonto überwiesen hat. Die Behörde spricht von insgesamt rund 400.000 Euro. Der Gesamtbetrag dürfte aber noch höher sein. Mal soll sich die Frau laut Staatsanwaltschaft nur 50, mal 5000 und 6000 Euro, in einem Fall sogar 395.000 Euro überwiesen haben. Nach der letzten Transaktion in Höhe von fast 400.000 Euro flog der Skandal auf.

Weitere Einzelheiten zum Fall, etwa wie die Behörde das Treiben der gierigen Beschäftigten aufgedeckt hat, wollte Stricker auf Abendblatt-Nachfrage nicht nennen. Dass das Geld der Steuerzahler nicht verschwunden ist, sei der Kooperation mit der Bank zu verdanken, bei der die 26-Jährige ihr Konto hat. Der „größte Teil“ des Betrags sei auf ihrem Bankkonto sichergestellt worden, so Stricker. So habe ein Vermögensschaden zum Nachteil der Stadt verhindert werden können.