Hamburg. Sie sind eines der vielseitigsten Gemüse. Und nun haben zwei Hamburger nach langem Rumprobieren ein neues Trendgetränk daraus gemacht.

Schon gewusst? Gurken bestehen zu rund 97 Prozent aus Wasser. Kein Wunder also, dass das Gemüse so erfrischend schmeckt und gerade im Sommer beliebt ist. Angenehmer Nebeneffekt: So eine Salatgurke, auch Schlangengurke genannt, ist extrem kalorienarm. Ein herkömmliches Exemplar von rund 400 Gramm schlägt gerade einmal mit 50 Kalorien zu Buche. Wem es jetzt noch an Ideen fehlt, wie sich diese Art aus der Familie der Kürbisgewächse zubereiten lässt, der kann sich hier inspirieren lassen. Und wird ganz neue Geschmackserlebnisse kennenlernen.

Vitamine in der Schale

Je nach der Qualität des Bodens, auf dem die Salatgurke gewachsen ist, kann sie leicht bitter schmecken. Diese Bitterstoffe findet man häufig am Stielansatz. Diesen einfach entfernen und vielleicht die Schale gleich mit, denn für manche Menschen ist die Gurke so bekömmlicher. Allerdings sollte vorher bedacht werden, dass wertvolle Vitamine (B, C und E) und Mineralstoffe (u.a. Calcium, Zink, Eisen, Magnesium) in erster Linie in der Schale stecken. Auch wenn es die Gurken das ganze Jahr über gibt, so schmecken sie hierzulande besonders gut von Juli bis September, wenn Exemplare aus der Region angeboten werden. Als Ursprungsland dieses Gewächses gilt übrigens Indien.

Cucumis ist in der Szene angekommen

Längst hat die Gurke Einzug auf Cocktailkarten gefunden, etwa in Verbindung mit Gin. Kreationen aus der Bar-Szene waren jedoch bloß eine Inspiration für Vasco Kulke und Till Fischer-Bergst, die vor zwei Monaten auf der Internorga ihr Erfrischungsgetränk Cucumis (lat. Gurke) vorgestellt haben – und sich nun kaum vor Aufträgen retten können. „Unser Ziel war es, ein Produkt zu kreieren, das lange auf dem Markt Bestand haben kann. Ein bisschen wie Apfelschorle“, sagt Vasco Kulke. Der 32-Jährige war selbst viel in den USA unterwegs, sein 28-jähriger Kompagnon in Asien, und bei der Suche nach einem geeigneten Rezept erinnerte man sich an Cucumber Lemonade. „Alles hausgemachte Limonaden aus der Karaffe.“ Anderthalb Jahre haben die beiden an ihrer eigenen Rezeptur gefeilt. Diese kommt nun so zügig wie möglich in die Glasflasche. Gesüßt mit Fruktose und versehen mit etwas Basilikum ist Cucumis ein guter Durstlöscher und steht mittlerweile auf der Terrasse des Vier Jahreszeiten genauso wie in Bars im Schanzenviertel. „Wir haben uns beeilt, rechtzeitig zur Messe fertig zu sein, da überall in der Szene von einem neuen Gurkengetränk gesprochen wurde“, sagt Vasco Kulke. „Nun wissen wir, dass wir selbst das Gerücht waren.“ Und dass sie anscheinend zum richtigen Zeitpunkt auf das richtige Gemüse gesetzt haben.

Smoothie, Salat, Suppe oder Milchshake

Grüne Smoothies sind gerade absolut im Trend, kein Wunder also, dass auch die Salatgurke den Weg ins Glas findet. Ein schnelles Rezept: Zwei Bund Koriander und ein halbes Bund Minze grob hacken und zusammen mit 300 Gramm geschnittener Gurke und einer kleinen reifen Avocado sowie 200 ml Apfelsaft und 300 ml Wasser in den Mixer geben. Dazu noch Salz, einen Esslöffel Limetten- und zwei Teelöffel Agavendicksaft. Wer mag, schmeckt das Ganze mit pikanten Gewürzen ab.

Sehr viel klassischer ist der in Hamburg so typische Gurkensalat mit Weißweinessig, Schlagsahne, Schalotten und Dill. Schmeckt ja auch wunderbar zu Fischgerichten. So ein Salat funktioniert aber auch bestens auf asiatische Art, wo Zutaten wie Wakame-Algen, Sojasauce, Sesam und Koriandersamen zum Einsatz kommen.

Gerade im Sommer wird nicht nur in Andalusien die Gazpacho serviert. Eine ganz einfache Variante für so eine kalte Gemüsesuppe ist folgende: Einfach eine gestückelte Salatgurke, ein kleines Bund gehackten Dill, eine geschnittene Lauchzwiebel mit 750 ml Milch im Mixer pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Nach einer Kühlzeit von einer Stunde kann die Suppe etwa mit Krebsfleisch serviert werden.

Fester Bestandteil der englischen Teekultur ist das Gurkensandwich. Hier ein weiterer Vorschlag für eine grüne „Brotzeit“: Gurken-Avocado-Tatar, das unter anderem mit Limette, Kresse und Sesam verfeinert wird, passt sehr gut zu Baguette und Wraps.

Und nun noch eine verblüffende Hamburger Kreation: Die „Eisprinzessinnen“ Katrin Kerkhoff und Lara Oppenberg aus Ottensen haben schon in der vergangenen Saison ein Gurkeneis auf Milcheis-Basis kreiert. Ein Verkaufsschlager in diesem Jahr: der hauseigene Gurken-Milchshake.