Hamburg. Finanzielle Transparenz und keine Mega-Spiele: Der Deutsche Städtetag unterstützt Hamburgs Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024.
Der Deutsche Städtetag unterstützt Hamburgs Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024. „Der Deutsche Städtetag begrüßt ein Olympiakonzept, das Schluss macht mit Gigantismusvorgaben und der finanziellen Intransparenz“, erklärte der Präsident des Deutschen Städtetages, der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD), am Dienstag. Das Konzept sei sehr kompakt, transparent und bürgernah.
Mit der geplanten Nachnutzung der neu zu schaffenden Infrastruktur entstünde hochwertiger innerstädtischer Raum für Wohnen, Sport und Freizeit. Maly sprach von einer Vision von ökologisch ausgerichteten, nachhaltigen Spielen. Er appellierte an ganz Deutschland und seine Städte, die Hamburger Bewerbung mitzutragen.
Der Hamburger Senat beauftragte inzwischen acht Büros im In- und Ausland mit der Planung eines neuen Stadtteils Olympic City und der Sportstätten auf dem Kleinen Grasbrook im Hafen. Der aktuelle Planungsstand soll der Öffentlichkeit am 2. Juni vorgestellt werden. Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt lud am Dienstag alle Hamburger zum Mitdiskutieren ein. Sportsenator Michael Neumann (beide SPD) erklärte: „Transparenz und die Beteiligung sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Bewerbung für Paralympische und Olympische Sommerspiele. Deshalb wollen wir die weiterentwickelten Ideen für die Olympic City als Herzstück unserer Olympia-Bewerbung vorstellen, bevor die ersten Entscheidungen feststehen.“
Der Kleine Grasbrook solle auf Dauer ein lebenswerter Stadtteil an der Elbe werden, sagte Oberbaudirektor Jörn Walter. „Deswegen steht für uns bei der Planung immer die Frage im Vordergrund, wie wir hier den olympischen Impuls für die Stadtentwicklung nutzen können, um die Hafencity, den Sprung über die Elbe und die Entwicklung des Hamburger Ostens zu verbinden.“
Am 29. November sollen die Hamburger über die Olympia-Bewerbung abstimmen. Um das Referendum zu ermöglichen, soll die Bürgerschaft an diesem Donnerstag eine Verfassungsänderung beschließen. Mit zwei Volksinitiativen wollen Manfred Brandt vom Verein „Mehr Demokratie“ und diverse Mitstreiter die geplante Verfassungsänderung verhindern. Die Initiatoren wollen erreichen, dass Änderungen der Verfassung und des Wahlrechts sowie Gesetze zu Volksabstimmungsverfahren nur mit Zustimmung des Volkes erfolgen können. (dpa)