Hamburg . Herrenlose oder kaputte Fahrräder vermüllen zunehmend die Straßenränder. Besonders schlimm ist es in Eimsbüttel, Altona oder Winterhude

Sie blockieren Straßenränder, gefährden die Verkehrssicherheit und besetzen Fahrradstellplätze: 1200 herrenlose Fahrräder hat die Stadtreinigung Hamburg seit Januar dieses Jahres in der Hansestadt entsorgt.

„In Stadtteilen wie Eimsbüttel, Altona oder Winterhude sammeln sich in einigen Straßenzügen trotz regelmäßiger Entfernung immer wieder neue Schrotträder, die wir dann im Auftrag der Bezirksämter verschrotten“, sagte Reinhard Fiedler, Sprecher der Stadtreinigung. 2014 mussten rund 3000 Fahrrad-Wracks entfernt werden, 2013 waren es 3400 Räder. Sprecher weiter.

Gegen Fahrrad-Leichen kämpfen Stadt und Stadtreinigung mit Entrümplungsaktionen. In den Hamburger Bezirken wird im Frühjahr unter dem Motto „Schrotträder entfernen“ konzentriert nach den herrenlosen Fahrrädern gefahndet. Dabei werden die Wracks mit neonfarbenen Banderolen gekennzeichnet, die mit einer Frist versehen werden. 14 Tage hat der Besitzer danach Zeit, sein Rad wegzuschaffen, sonst droht die Verschrottung. Bei der Frühjahrsputzaktion „Hamburg räumt auf“ wird auch in der Alster nach Schrotträdern getaucht.

Mit einem Akku-Trennschleifer werden die Schlösser geöffnet
Mit einem Akku-Trennschleifer werden die Schlösser geöffnet © dpa | Christian Charisius

Besonders oft sammeln sich die Fahrradleichen laut Stadtreinigung im Umfeld von Bahnhöfen oder engen, dicht bebauten Altbauquartieren an. Die Kosten für die Beseitigung werden nicht extra berechnet, sondern kommen aus den Mitteln für die Entsorgung von wilden Müllablagerungen. 2014 kostete das die Stadtreinigung 4,2 Millionen Euro.