Hamburg. Mietpreise sind im vergangenen Jahr um sieben Prozent gestiegen - nach zwei stabilen Jahren. Was den Trend nun bremsen soll.
Mieter müssen in Hamburg wieder tiefer in die Tasche greifen. Das ergab ein Fünf-Jahresvergleich des Immobilienportals Immowelt. Demnach stiegen die Mietpreise seit 2014 um sieben Prozent, nachdem in den beiden Jahren zuvor die Mieten weitgehend stagnierten.
Die meisten Wohnungen kosten laut dem Onlineportal bei Neuvermietung aktuell zwischen 8,90 Euro und 14,30 Euro pro Quadratmeter, im Durchschnitt lag der Preis einer Hamburger Wohnung bei 11,20 Euro pro Quadratmeter. Grund für den Anstieg sei noch immer der Mangel an Wohnraum bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum. Zwischen 2012 und 2014 waren die Preise gar nicht beziehungsweise nur um drei Prozent gestiegen.
Über den gesamten untersuchten Zeitraum müssen die Hamburger derzeit im Schnitt 26 Prozent mehr zahlen als 2010. Um den Aufwärtstrend zu stoppen, wurden in der Hansestadt im vergangenen Jahr über 6100 Wohnungen neu gebaut. Der steigende Anteil sanierter und neuer Wohnungen wirkt sich allerdings auf das Mietniveau aus, Preise unter 9 Euro pro Quadratmeter sind zur Seltenheit geworden.
Mieten steigen schneller als Kaufkraft
Die Menschen in Hamburg haben mit 23.664 Euro eine um zehn Prozent höhere Kaufkraft als im Rest der Republik, wie aus der Studie hervorgeht. Sie stieg in der norddeutschen Metropole in den vergangenen fünf Jahren um fast zehn Prozent. Das klingt zwar viel, die Mieten verteuerten sich im selben Zeitraum allerdings um mehr als das Doppelte, sodass die Hamburger einen höheren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für die Miete investieren müssen.
Mietpreisbremse soll Trend stoppen
Um diesem Aufwärtstrend vor allem in boomenden Großstädten mit niedriger Leerstandquote wie Hamburg Einhalt zu gebieten, hat die Bundesregierung kürzlich die Mietpreisbremse beschlossen. Ab 1. Juni können die Bundesländer das Gesetz einführen. Die Senatsverwaltung der Hansestadt hat bereits ihren Willen dazu bekundet und will die Mietpreisbremse zeitnah umsetzen.
Derzeit werden die Details allerdings noch besprochen. Denn trotz steigender Mieten wird die Bewerberstadt für die Olympischen Sommerspiele 2024 attraktiv bleiben: Für das Jahr 2030 prognostizieren die Experten ein Wachstum der Bevölkerung auf 1,85 Millionen Menschen - ein Plus von sechs Prozent. Trotzdem sind die Mieten im hohen Norden günstig im Vergleich zu München. Dort müssen mit 15 Euro pro Quadratmeter 33 Prozent mehr bezahlt werden.
Für die Studie verglich Immowelt die Mietpreise von 12.150 Hamburger Wohnungen. Die Preise geben jeweils den Median der im 1. Quartal 2010 bis 2015 angebotenen Wohnungen wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Die Mietpreise sind Nettokaltmieten bei Neuvermietung. (mdt)
Liebe Leser, wir bitten um Entschuldigung: Der Absender der Studie wurde versehentlich falsch benannt und inzwischen korrigiert.