Viele der schönsten historischen Segler oder Frachter sind am Freitag auf der Elbe unterwegs – zum Hafengeburtstag.

Am Freitagnachmittag ziehen wahre Schmuckstücke elbaufwärts – Traditionsschiffe in einer Parade zum Hafengeburtstag. Viele dieser Schmuckstücke haben Hamburg als Heimathafen. Hier liegt die größte Traditionsschiffsflotte Europas. Die Vielfalt reicht von der „Cap San Diego“, dem weltweit größten fahrtüchtigen Museumsfrachtschiff über den Dampfeisbrecher „Stettin“, das größte kohlebefeuerte fahrfähige Dampfschiff der Welt, bis zu besegelten Hochseefischkuttern und ehemaligen Behördenschiffen wie dem Peildampfer „Schaarhörn“, der so repräsentativ ist, dass er gern auch als Staatsjacht bezeichnet wird. Dazu gibt es Hafenschlepper und Festmacherboote, sogar einen Schwimmkran, der seine Funktionsfähigkeit erst kürzlich unter Beweis stellte, als er einen kompletten Leuchtturm auf den Haken nahm.

Insgesamt rund 50 Traditionsschiffe liegen in Hamburg, zusammengeschlossen im Museumshafen Övelgönne als ältestem deutschen Museumshafen und der Stiftung Hamburg Maritim sowie dem Gaffelkonsortium Finkenwerder oder Vereinen, die eigens gegründet wurden, um sich um einzelne Schiffe zu kümmern. Sie halten mit viel Einsatz ihrer Mitglieder die Oldtimer in Fahrt, denn das ist die beste Art, sie zu konservieren. Mit ihren Fahrten nehmen die Schiffe das Geld ein, das sie brauchen, um unterhalten zu werden, die Besatzungen sind ehrenamtlich tätig.

In den kommenden Jahren wird die historische Flotte weiter wachsen. So liegt an der Kaimauer des Hafenmuseums das Frachtschiff „Bleichen“, das vor den Schneidbrennern gerettet wurde und derzeit restauriert wird, um wieder auf Fahrt gehen zu können. Auch die Dampfbarkasse „Otto Lauffer“, die für die Hafenpolizei fuhr, soll wieder Dampf unter dem Kessel machen oder der Elbfischkutter „Greta“ von Finkenwerder wieder Fahrten unternehmen können. Die Parade zum Hafengeburtstag bedeutet für Schiffe und Besatzungen das Ende des Winters, in dem Werftarbeiten erledigt wurden. Im Sommer sind sie auf Törns zu Treffen von Traditionsschiffen oder unternehmen Fahrten mit zahlenden Gästen. Deshalb sind ihre Liegeplätze in den Hamburger Museumshäfen dann leer. Die beste Gelegenheit, sie in Fahrt zu sehen, sind also die Ein- und Auslaufparade zum Hafengeburtstag.