Hamburg. Kaum Zwischenfälle, selbst Berlin hatte eine fast friedliche erste Mai-Nacht. Am Tag werden Zehntausende Demonstranten in Hamburg erwartet.

So ruhig war es in einer Nacht auf den 1. Mai in Hamburg seit Jahren nicht. Party allerorten, aber keine nennenswerten Zwischenfälle. Die Polizei Hamburg ist selbst überrascht, aber auch erfreut. Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Auch dafür gibt es keine Anzeichen, auch wenn für diesen 1. Mai mehrere Demonstrationen an verschiedenen Stellen der Stadt geplant sind, darunter einige Hotspots für die Polizei.

Auch in Berlin ist die traditionelle Walpurgisnacht-Demonstration linker Gruppen weitgehend friedlich verlaufen. Laut Polizei herrschte am Donnerstagabend zwar eine aggressive Grundstimmung, größere Zwischenfälle blieben aber aus. Nach vorläufigen Angaben eines Polizeisprechers wurden vier Menschen festgenommen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Vermummungsverbot. Ein Beamter wurde leicht verletzt. Laut Polizei blieb es bis zum frühen Freitagmorgen ruhig.

Seit 1987 hatte es in Berlin am 1. Mai und dem Vorabend immer wieder Krawalle von Linksautonomen und unpolitischen Randalierern gegeben. In den vergangenen Jahren ging es aber weniger gewalttätig zu.

In Hamburg ist das Wetter an diesem 1. Mai wechselhaft und kühl. Zehn Grad und "gute" Chancen auf Regen prophezeien die Meteorologen. Am Sonnabend soll es etwas wärmer (bis zu 13 Grad) und weniger feucht werden. Im ganzen Norden besteht nachts aber sogar die Gefahr für leichten Bodenfrost.

Übersicht über Mai-Demonstrationen in Hamburg

An verschiedenen Orten in Hamburg rufen Gewerkschaften, Aktivisten und linke Gruppen zu Demonstrationen auf. Bürger sollten mit erheblichen Einschränkungen im Straßenverkehr rechnen.

9.30 bis 10.00 Uhr: „Demonstration zum 1. Mai!“ (ca. 500 Teilnehmer)

Der Protestzug des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Bergedorf startet am Lohbrügger Markt in Bergedorf und führt unter anderem über die Alte Holstenstraße und die Bergedorfer Straße zum Rathauspark.

9.45 bis 11 Uhr: „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir!“ (ca. 500 Teilnehmer)

Der DGB Harburg ruft dazu auf, vom Sand nahe der S-Bahn-Station Harburg Rathaus unter anderem über den Harburger Ring und die Goldschmidtstraße zur Rieckhofstraße zu ziehen.

10.30 bis 16 Uhr: „1. Mai - Tag der Arbeit!“ (ca. 3500 Teilnehmer)

Der Demonstrationszug des DGB Hamburg auf St. Pauli zieht vom Rödingsmarkt über die Straßen Baumwall – Vorsetzen – Bei den St. Pauli Landungsbrücken – St. Pauli Hafenstraße zum St. Pauli Fischmarkt.

13.30 bis 18 Uhr: „Parade und Demo: Recht auf Stadt kennt keine Grenzen! Never mind the papers!“ (ca. 1800 Teilnehmer)

Das Bündnis aus verschiedenen Initiativen und Gewerkschaftsaktivisten zieht vom Millerntorplatz über die Straßen Budapester Straße – Thadenstraße – Wohlwillstraße – Clemens-Schultz-Straße – Talstraße – Reeperbahn – Pepermölenbek – St.- Pauli-Fischmarkt – St. Pauli Hafenstraße bis zur Helgoländer Allee.

18 Uhr: "Das Proletariat hat kein Vaterland!"

Vertreter des linksautonomen Zentrums in der Brigittenstraße haben den Aufzug mit 1000 Teilnehmern angemeldet, der wie in den Vorjahren an der Feldstraße beginnen soll. Die vorläufige Route führt dann über Gänsemarkt, Jungfernstieg, Willy-Brandt-Straße über Rödingsmarkt und Baumwall zurück nach St. Pauli zum Millerntorplatz.

18.00 bis 22 Uhr: „Heraus zum Revolutionären 1. Mai“ (ca. 1000 Teilnehmer)

Zeitgleich startet an der Max-Brauer-Allee der kommunistisch geprägte Aufzug, der über die Straßen Max-Brauer-Allee – Königstraße – Reeperbahn, nördliche Fahrstreifen – Talstraße – Simon-von-Utrecht- Straße – Hein-Hoyer-Straße – Clemens-Schultz-Straße – Detlev-Bremer-Straße zur Reeperbahn zieht. (HA)