Hamburg. Kabarettist Detlef Wutschik startet mit seiner Puppe für Stiftung Alsterdorf. Für die Zukunft hat er eine weitere verrückte Idee.

„Hintermann!“ Beim Fußball warnt dieser Ruf bekanntlich vor einem von hinten herannahenden Gegenspieler. Auch beim Marathon hat der Hintermann seine Bedeutung – zumindest der von Werner Momsen. Letztgenannter absolviert am 26. April bereits seinen zweiten Lauf über 42,195 Kilometer, wird dabei aber nicht nur vom Hamburger Publikum getragen, sondern vor allem von Detlef Wutschik.

Der 48 Jahre alte Kabarettist und Puppenspieler ist der Hintermann von Herrn Momsen. Wutschik brachte die fast mannshohe Puppe bei deren hiesigem Marathondebüt im Vorjahr verschwitzt, aber heil ins Ziel, in 4:46 Stunden. „Geteilt durch zwei wären wir Hamburger Meister geworden“, scherzt Wutschik. Mit dem Klappmaulkomiker ist Wutschik, geboren in Achim bei Bremen, auf norddeutschen Kleinkunstbühnen seit Jahren eine populäre Nummer, auch dank der Präsenz im NDR („DAS“).

Während der Kabarettist, als Momsens Hintermann stets in schwarzem Oberteil mitsamt schwarzer Kapuze gewandet, im Vorjahr mit der Puppe einen Probelauf über zehn km im Hamburger Stadtpark absolvierte, guckten einige Spaziergänger zwar leicht irritiert. Für Wutschik – Marathonbestzeit: 3:45 Stunden – war es jedoch eine Art Startsignal. In diesem Jahr hat der Hobbyläufer mehr trainiert als 2014, jedoch ohne Schaumstoffpuppe. 30 Kilo schleppt man(n) ja laufend nicht freiwillig mit sich herum.

Sonntag läuft Wutschik mit Werner Momsen (Startnummer 15.263) nicht bloß aus Spaß an der Freud, sondern auch als Spenden-Botschafter für die Evangelische Stiftung Alsterdorf. „Die leistet eine tolle integrative und innovative Arbeit“, sagt Wutschik, der dort schon Kurzauftritte hatte. „Auch Werner Momsen ist etwas anders als die anderen.“ Für seinen achten langen Lauf, vor allem aber um Momsen Beine zu machen, sind Laufpaten für mindestens einen Kilometer gern gesehen und gesucht (Infos: www.alsterdorf.de). Schließlich möchte Werner Momsen, Jahrgang 1947 und noch Mitglied im Männergesangsverein Raue Kehle Altona, ja auch diesmal nach 42,195 km nicht auf dem letzten Loch pfeifen.

Für die Zukunft beim Hamburger Marathon hat sein Hintermann Wutschik eine weitere verrückte Idee: eine Staffel aus vier Puppen-Comedians mit Michael Hatzius’ „Die Echse“, Sascha Grammels Schildkröte (!) „Josie“, René Mariks „Maulwurfn“ und Herrn Momsen. Das auf die Beine zu stellen, erfordert ebenfalls Ausdauer.