Hamburg. Beim Turnier „Rechtes Alsterufer gegen linkes Alsterufer“ hat das Abendblatt die Fakten zum dem Wettstreit zusammengetragen.
Eng ist es im Congress Center Hamburg (CCH). Mehrere Tausend Schüler sind am Mittwochvormittag gekommen, um beim traditionsreichen Turnier „Rechtes Alsterufer gegen linkes Alsterufer“ Schach zu spielen. Bereits seit 1958 konkurrieren Schulen von beiden Alsterufern um einen Wanderpokal. Die Auszeichnung erhält in diesem Jahr das Team der Louise-Schröder-Schule aus Altona. Es herrsche eine Rivalität wie Cambridge gegen Oxford im Rudern, sagt Björn Lengwenus vom Fachausschuss Schach der Schulbehörde, der das Turnier seit rund 30 Jahren mitorganisiert. Mit 636 zu 596 Punkten siegt diesmal das rechte Ufer. Es liegt jedoch in der Gesamtwertung aller Jahre mit 18 zu 36 Siegen noch weit zurück.
Das Abendblatt hat die Fakten zum Turnier zusammengetragen.
Es drängen sich viele Schüler im CCH. Aber wie viele Schüler haben dieses Jahr genau teilgenommen?
2015 sind 2480 Schüler von 115 Schulen in Hamburg beim Turnier angetreten. Dabei sind alle Schulformen von der Grundschule bis zum Gymnasium vertreten. Mit je acht Spielern gehen die Teams in verschiedenen Kategorien (Anfängern bis Fortgeschrittenen) an den Start.
Das rechte Alsterufer hat 2015 gewonnen. Wie kann eine Schule im Westen der Stadt den Wanderpokal bekommen?
Das kommt auf die Betrachtung an: Die Veranstalter gegen von der Alsterquelle aus, welche im schleswig-holsteinischen Henstedt-Ulzburg entspringt. Somit liegt Altona auf der rechten Seite der Alster.
Warum bekommt nur eine einzelne Schule den Wanderpokal?
Sie muss drei Voraussetzungen erfüllen: geografisch auf der Gewinnerseite liegen, alle acht Spiele müssen gewonnen sein, dann wird unter den Schulen, die beide Voraussetzungen erfüllen, gelost.
Seit 1976 findet das Turnier immer im CCH statt. Welche Herausforderungen stellt das Schachturnier an die Logistiker des Congress Centers?
Mehr als 3000 Stühle müssen aufgebaut werden. Das ist die Hälfte des Stuhlbestandes im CCH. Außerdem gibt es diese Art des Tischaufbaus nur einmal im Jahr. „Das ist eine Herausforderung“, sagt Hartmut Hofmann, Leiter der Veranstaltungstechnik. Drei Tage dauert der Aufbau.
Die Grundschule Genslerstraße in Barmbek ist Hamburgs einzige Schachschule. Wie kann eine Schule eine „Schachschule“ werden?
45 Minuten Schach pro Woche stehen zum Beispiel auf dem Stundenplan der Grundschule. Außerdem haben alle Lehrkräfte eine entsprechende Fortbildung gemacht.
Wer organisiert die Veranstaltung?
Veranstalter des Schachturniers ist die Behörde für Schule und Berufsbildung. Der Fachausschuss Schach der Behörde organisiert die Veranstaltung zusammen mit dem Hamburger Schachjugendbund und dem Hamburger Schachverband das Turnier. Die Planungen für 2016 starten bereits am heutigen Donnerstag.
Jedes Jahr gibt es Hunderte Veranstaltungen im CCH. Wieso läuft die Klimaanlage nur beim Schachturnier auf Hochtouren?
„Eine normale Tagung verbraucht weniger Luft als das Turnier. Wir riechen, dass in den Halle gegrübelt wird“, sagt Hartmut Hofmann vom CCH. Aus diesem Grund wird die Klimaanlage voll aufgedreht.
Der Fußballtrainer Felix Magath machte den ersten Zug. Warum war er Schirmherr in diesem Jahr?
Felix Magath setzt sich seit Jahren für den Schulschachsport ein. Außerdem ist er Schirmherr des internationalen Schachturniers der Direktbank Barclaycard, welche auch das Alsterturnier sponsert.
2480 Schüler spielen auf 1240 Schachbrettern mit 39.680 Schachfiguren. Hat die Behörde für Schule und Berufsbildung ein Schachbrettlager im Keller?
Zumindest noch nicht. Jedes Team bringt die Schachbretter selbst mit. Ansonsten wäre die Organisation nicht zu schaffen.