Hamburg . An dem Termin beteiligen sich erstmals auch andere europäische Länder. Hamburger können „Blitzerwunsch“ für einzelne Straßen melden.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Eine Binsenweisheit, aber wenn es um das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung geht, ist was dran. Alle Autofahrer sollten sich deshalb schon mal den 16. April vormerken, ein Donnerstag. Von 6 Uhr morgens bis 24 Uhr in der Nacht findet der dritte „Blitzmarathon“ in Deutschland statt. Zum ersten Mal beteiligen sich insgesamt 21 europäische Staaten an der Aktion.

Auch auf den Straßen Hamburgs heißt es dann: Aufgepasst! 65.703 Verkehrsunfälle hat die Polizei im vergangenen Jahr in der Hansestadt registriert. Bei 7800 Unfällen wurden Menschen leicht, schwer oder sogar tödlich verletzt. Bei jedem siebten Unfall war zu hohe Geschwindigkeit die Ursache. 17 Menschen starben, weil mindestens ein Verkehrsteilnehmer zu schnell gefahren war.

Hamburger können „Blitzerwunsch“ abgeben

Die Hamburger können sich auch aktiv beteiligen, indem sie der Polizei Straßen nennen, in denen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden sollen. Dafür wird am 7. und 8. April 2015 von 9 bis 18 unter 040/42 88 65 50 ein Bürgertelefon geschaltet. Darüber hinaus wird es im gleichen Zeitraum möglich sein, der Polizei Hamburg über die Internetseite www.polizei.hamburg.de eine E-Mail mit dem entsprechenden „Blitzerwunsch“ zu senden.

Am 14. April 2014 werden die Straßen veröffentlicht, in denen zwei Tage später Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Durch die Bekanntgabe der „Blitzorte“ sollen die Verkehrsteilnehmer sensibilisiert werden, die Geschwindigkeit anzupassen, um dadurch insgesamt das Geschwindigkeitsniveau zu verringern, heißt es bei der Polizei.

Der Blitzmarathon ist auch die Auftaktveranstaltung der Aktion „Rücksicht auf Kinder...kommt an“. Schwerpunkt ist das Thema Geschwindigkeit. Im Nahbereich von Schulen gibt es unter anderem Geschwindigkeitsmessungen mit Beteiligung von Schulkindern.

2014 wurden bundesweit 93.000 Raser erwischt

Der Blitzmarathon dauert in diesem Jahr ausnahmsweise nicht 24 Stunden. Grund für die Verkürzung um sechs Stunden auf den Zeitraum zwischen 6 und 24 Uhr ist die Trauerfeier für die Opfer des Flugzeugabsturzes am Freitag, 17. April, in Köln.

Insgesamt sollen in Deutschland mehr als 13.000 Beamte an über 7000 Stellen kontrollieren. Beim zweiten deutschlandweiten Blitz-Marathon im vergangenen September hatte die Polizei binnen 24 Stunden 93.000 Raser aus dem Verkehr gezogen. Die Hamburger waren besonders brav: Nur ein Prozent der Autofahrer war zu schnell unterwegs. Mit 5,9 Prozent hatte das Saarland die Raser-Statistik angeführt. (mik)